
Vermehrt hören wir, dass Scientology Mitglieder aktiv versuchen, neue Mitglieder zu fischen. So gesehen auch in Bern (sh. unser Blogartikel im September 2022) und sogar «Bärn Today» und «20min» haben am 24. März 2023 darüber berichtet u.a. mit dem Titel «Scientology tarnt sich als Verein und wirbt in Bern mit Broschüren».
Anscheinend hat das überalterte Berner Scientologen Grüppchen, welches von Bern in die Provinz ziehen musste, Gefallen daran gefunden, am Berner Hauptbahnhof auf Rekrutierungstour zu gehen. Die SBB fühlt sich nicht verantwortlich und schiebt die Verantwortung an die Politik weiter und das AWA-Bern gab uns im September 2022 folgende Antwort:
«Die Verteilung von Flyern, Broschüren, Ratgebern usw. von Vereinen oder religiösen Gemeinschaften ist gängige Praxis und wird in der Regel von freiwilligen Mitgliedern durchgeführt.
Die Beschäftigung von unter das ArG fallende Arbeitnehmenden ausserhalb der betrieblichen Tages- und Abendarbeit sowie am Sonntag ist im Grundsatz untersagt. Betriebe, die über keine generelle Bewilligung gemäss der Verordnung 2 zum Arbeitsgesetz (ArGV 2) verfügen, benötigen für die Nacht- und Sonntagsarbeit eine Bewilligung. Vorübergehende Nacht- und Sonntagsarbeit wird nur bewilligt, wenn ein dringendes Bedürfnis nachgewiesen wird.»
Apropos nicht verantwortlich – die SBB wortwörtlich: «Der Ball liegt bei der Politik und der Rechtsprechung» aber leider macht die Politik nichts (ausser einzelne Lokalpolitiker), der Bund sagt, dass die Kantone doch bitte entscheiden sollen. Und was sagen viele Kantone? Es handelt sich hier um eine religiöse Gemeinschaft.
FALSCH! Scientology zerstört Familien und Menschen und geht gegen Aussteiger und Kritiker aggressiv vor. Immer und immer wieder
Mit diesem ewigen Hin- und Herschieben können in der Schweiz Sekten ungezieferartig spriessen.
Und während dem Giftzwerg in den USA, David Miscavige, viele Mitglieder davonlaufen, erteilt er aggressiv weltweite Richtlinien an alle Scientologen und Tarnorganisationen, noch aktiver zu werden – natürlich haben sich auch «Ehrenamtliche Geistliche» im Erdbebengebiet Türkei / Syrien geplant und PR-geil in Szene gesetzt.
Auch hat die Psychosekte ihre Aggressivität in Social-Media-Kanälen erhöht und niemand stoppt diese unzähligen Diffamierungs-Kampagnen. Scientology ist zwar ein Seniorenverein, welcher aktuell überall an Einfluss verliert und glücklicherweise nur wenig neue Mitglieder anwerben kann, aber ihre vor Jahren angeklebten Tentakel, welche eben auch in die Politik und Regierungen gelangten, kleben halt immer noch.
Nun zu der Problemorganisation Narconon:
Narconon International (allgemein bekannt als Narconon) ist eine Scientology Tarnorganisation, die Behandlung von Drogenmissbrauch und Sucht behandelt und verbreitet. Bringen wir euch diese Tarnorganisation näher, welche der Scientology Dachorganisation «ABLE – Association for Better Living and Education (Verein für besseres Leben und Bildung)» angehört.

Folgende uns bekannte Tarnorganisationen sind dabei:
- Applied Scholastics – Bildungsprogramme, die auf Studientechnologie basieren (Nachhilfe-Lehrer)
- Narconon – ein Drogenrehabilitationsprogramm inkl. Tarnorganisation «sag Nein zu Drogen, sag Ja zum Leben». Diese sind leider in der französischsprachigen Schweiz sehr aktiv. Anscheinend brauchen hier Lehrer und Ämter u.v.m. dringend eine Aufklärung.
- Der Weg zum Glücklichsein – aktuelles Thema in Bern – die sich der Verbreitung von Hubbards „nicht-religiösem Moralkodex“ verschrieben hat, welcher aus 21 Geboten besteht, wie „Treiben Sie keine Promiskuität» (Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnerinnen und Partner“, „Morden Sie nicht“ und „Respektiere die religiösen Überzeugungen von Anderen“
- Criminon – ein Rehabilitationsprogramm für Gefangene, welches in der Schweiz nicht so bekannt ist.
- Schweizerische Vereinigung Eltern gegen Drogen – Ein Tarnverein von Scientology
Was bezweckt Scientology damit? Es liegt auf der Hand, dass Scientology ihren miserablen Ruf aufbessern wollen – wie schreibt der Verfassungsschutz so schön:
«Mit der Association for Better Living and Education (ABLE) will sich Scientology ein soziales Image verpassen. Zu ABLE gehören u. a. die vermeintliche Hilfsorganisation für Drogenabhängige NARCONON, die Kampagne „Sag NEIN zu Drogen – Sag JA zum Leben“ und das Ausbildungsprogramm Applied Scholastics. Scientology möchte es sich mit diesen Organisationen zunutze machen, dass Menschen, die sich in Krisensituationen befinden, leichter zu beeinflussen sind.
Hier könnt ihr aktive Scientologen auf ihrer Mission «Trojanisches Pferd» an Schulen in der französischsprachigen Schweiz sehen:

Und die Geschichte / Ursprung dieser Tarnorganisation ist mega interessant. Wikipedia schreibt folgendes:
«Narconon wurde am 19. Februar 1966 als Drogenrehabilitationsprogramm auf der Grundlage des Buches «Scientology: Die Grundlagen des Denkens» von L. Ron Hubbard, der Sektengründer von Scientology, welches zuerst an Drogenabhängige im Gefängnissystem von Arizona geliefert / abgegeben wurde. Der Name „Narconon“ bezog sich ursprünglich nicht auf eine Organisation, sondern auf das Programm.
Der Gründer von Narconon warWilliam C. Benitez, ein ehemaliger Gefängnisinsasse aus Arizona, der wegen Drogendelikten gesessen hatte. Seine Arbeit wurde von Hubbard unterstützt, und 1970 sponserte Hubbard die Gründung von Narconon als Organisation. Die Organisation wurde von Benitez und zwei Scientologen, Henning Heldt und Arthur Maren, mitbegründet.»
Scientology Basel schreibt folgendes:
«GLOBALE HUMANITÄR-KARITATIVE INITIATIVEN UND SOZIALPROGRAMME ZUR VERBESSERUNG DER GESELLSCHAFT, DIE VON DER SCIENTOLOGY KIRCHE GEFÖRDERT WERDEN
Das weltweite Chaos und das menschliche Elend, die durch Drogenmissbrauch, Analphabetentum und moralischen Verfall hervorgerufen werden – ganz zu schweigen von natürlichen und durch den Menschen geschaffene Katastrophen – sind unverkennbar. Sie drohen, die Gesellschaftsstruktur in Stücke zu reißen, und in vielen Teilen der Welt haben diese gesellschaftlichen Missstände bereits irreparablen Schaden angerichtet.
Was eindeutig fehlt, um diese fast apokalyptischen Szenarien zu bekämpfen, sind effektive Lösungen. Daher entwickelte L. Ron Hubbard während seiner jahrzehntelangen Erforschung des Verstands und des Geistes Verfahrensweisen, um damit die Krisen anzugehen, die unsere Welt bedrohen.»
In der Schweiz wurde Narconon aus dem Spiel genommen, nachdem bei dem angebotenen Drogenrehabilitations-Programm nicht alles rund lief. Die Behörden haben viele Beschwerden erhalten, aber dies ist nun bereits einige Jahre her. Deshalb ist seit geraumer Zeit die Schweiz und Deutschland «Narconon» frei.

Die Schweizer Webseite ist sehr altbacken und rudimentär aufgebaut:
- Prävention – sind die Prospekte der Tarnorganisation «sag Nein zu Drogen, sag Ja zum Leben» abgebildet und wenn man auf die Buttons über Vorträge, Infostände und Social Media anklickt, kommt man nicht weiter. Es erscheint die «Error» Meldung
- Beratung – Wir sind keine Besserwisser, aber wir haben schon viel Erfahrung und Wissen und können Ihnen bei einem Drogenproblem behilflich sein. Das können wohl nur Scientologen schreiben…
- Rehabilitation mit – das New Life Entgiftungsprogramm, Lebensfertigkeiten und Entlassungspan / Nachsorge
- News – mit diversen scientologischen Fakten (Lügen)
- Erfolge / Berichte von:
Schüler – was würden die Schüler schreiben, wenn sie wüssten das es sich um Scientology handelt?
Betroffene – 34 Jahre alt, 20 Jahre auf Drogen (nur 9 Monate davon ohne Konsum) hauptsächlich Heroin, Methadon, Kokain, Alkohol und Cannabis, aber auch Amphetamin, Crystal, XTC, LSD, Pilze … alles wurde konsumiert bereits 4 Therapien ohne Erfolg ihr 5. Versuch ist nun das NARCONON-Selbsthilfeprogramm. Seit ca. einem Monat ist sie bei uns und berichtet nun über ihre ersten Erfolge.
Lehrer – hier ein paar ahnungslose Kurzberichte von Lehrer*innen
- Über uns: Geschichte – sie haben sie korrekt publiziert nicht so wie Scientology Basel.
- Links – hier kann man die Narconon Zentren in Europa ersehen. Es sind zum Glück nicht viele und wie die Schweiz hat auch Deutschland kein Zentrum, aber Italien wirbt seit Monaten stark auf Social Media.
Eigentlich ist es nur tragisch, wie Scientology – neben sämtlichen anderen, weltweiten Problemen – immer eine Lösung für JEDES Problem haben will. Auch für Drogen. Scientologen sind halt schon SUPER TOLLE GUTMENSCHEN, DIE DIE WELT REINIGEN UND RETTEN WOLLEN!
Und der Spiegel publizierte am 12. Mai 2013 diese Artikel mit dem Titel «Sturm auf die Festung Scientology» und schrieb folgendes dazu:
«Am 11. April 2008 war der 28-jährige Patrick Desmond als Patient dieser Einrichtung an einer Überdosis Heroin gestorben. Er absolvierte dort eine gerichtlich verordnete stationäre Therapie. Seine Eltern wähnten ihn unter ständiger Aufsicht und in professioneller Behandlung, formulierte ihr Anwalt später in einer Anklageschrift gegen Narconon.
Narconon verfolgt eine – vorsichtig formuliert – ganz eigene Form von Entziehungskur: Die Patienten müssen in mehrwöchigen Kuren bis zu fünf Stunden am Tag in der Sauna sitzen, sie nehmen Nahrungsergänzungsmittel und Nikotinsäure in großen Mengen zu sich. Und sie werden Studenten genannt, nicht Patienten. Parallel zur Therapie absolvieren sie eine Art Persönlichkeitstraining.
Die Methode beruht auf Eingebungen von L. Ron Hubbard. Er propagierte, dass sich Rückstände der Drogen im Gewebe der Süchtigen ablagerten. Durch Saunagänge sollen die Substanzen ohne Medikamente aus dem Körper gewaschen werden. Mit wissenschaftlichen Erkenntnissen hat das wenig zu tun.»
ERFAHRUNGS-BERICHTE
Im Juli 2017 publiziert Wilfried Handl ein Erfahrungsbericht. Als Vorgeschmack ein kleiner Teil davon:
«Herbert M. (Name bekannt) absolvierte Ende der 90er-Jahre das Narconon-Programm in Itzehoe bei Hamburg. Itzehoe ist mittlerweile geschlossen, so wie auch andere Narconon-Einrichtungen in Bad Schliersee, Rimbach (beides in Bayern) oder Ellmau (Österreich). In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine Narconon-Einrichtung mehr. Hier das Interview über die Erfahrungen von Herbert M. …»
Eine ähnliche Erfahrung erzähle auch «Amanda» bei der NZZ vom November 2019:
«Auch Amanda hat viel Geld an Scientology verloren. Rund CHF 18’000.—zahlte sie alleine für einen Aufenthalt in der scientologischen Entzugsklinik Narconon. Zunächst kam sie in die Einrichtung in Rimbach in Deutschland, weitere neun Monaten verbrachte sie in Zutphen in den Niederlanden.
Das Gelände beschreibt Amanda als «versifftes Drecksloch» mit Schmierereien an den Wänden und stapelweise Abfall. Die Entzugstherapie bestand aus Meditieren und Ausschwitzen. Während Wochen musste sie täglich für mehrere Stunden in die Sauna. «Ich habe aus dem Unterleib geblutet und hatte starke Schmerzen, aber es hiess: Du gehst erst raus, wenn die Schmerzen nachlassen». Viele hätten in der Klinik weiterhin Drogen konsumiert – teilweise gemeinsam mit dem Personal. Ein Teil des «Staff – Scientology Mitglieder mit einem 5-jährigen Vertrag und Verpflichtung 15h für Scientology zu arbeiten» sei früher selbst bei Narconon im Entzug gewesen.»
In all den Narconon Zentren gibt es kein Fachpersonal für die Betreuung von Suchtkranke Menschen und von Ärzten ist auch nicht die Rede. Das Rehabilitation Programm findet unter Einnahme von hochdosierten Vitaminpräparaten, sehr lange Sauna-Aufenthalte (5h) und viel Sport. So soll gemäss der Lehre von L. Ron Hubbard alle vorhandenen toxische Informationen in den Zellen ausgeschwemmt werden und «clean» werden. Und genau dieser Vorgang eines kalten Entzugs wird heute von der Medizin nicht mehr angewendet. Tatsächlich ist ein kalter Entzug wenig erfolgsversprechend und in vielen Fällen sogar gefährlich.
Hier ein Erfahrungsbericht aus dem Filmarchiv: NARCONON – SIENTOLOGY – GESCHAEFT MIT DER SUCHT
«Narconon ist die sog. „Drogenrehabilitation“ der Scientologen, die nach dem Prinzip des Sektengründers L. Ron Hubbard arbeitet: „Mach Geld, mach mehr Geld, mach, dass andere Geld machen.“ NARCONON (engl. non-narcotics) ist die vermeintliche Drogenrehabilitation der Scientology – Organisation. Dabei treten Scientologen immer aggressiver an Junkies heran.
Der Film zeigt, wie Mitglieder der Sekte am Hamburger Hauptbahnhof, dem grössten Drogenumschlagplatz Norddeutschlands, Junkies mit gefälschten Statistiken versprechen : mit dem NARCONON – Programm schafft jeder in kurzer Zeit den Ausstieg aus der Droge. Ein Handzettel verweist die Junkies zur einzigen NARCONON – Einrichtung Deutschlands ins schleswig-holsteinische Itzehoe. Ausserdem versprechen die Mitarbeiter, dass dieser „Weg zum Glücklichsein“ auch für Alkoholabhängige gilt.
Aussagen von ehemaligen „Patienten“ belegen, was hinter den Mauern von NARCONON geschieht: Verwandte werden unter Druck gesetzt, den Entzug zu bezahlen; es gibt keine medizinische Betreuung; während des Entzuges gehört Gewalt zu dem angeblichen Rehabilitationsprogramm. Statt Gesprächstherapien und menschlicher Wärme gibt es stundenlange Saunagänge, dem sog. Reinigungs-Rundown, und die scientologische Gehirnwäsche, dem Auditing. Eine Technik, die es Scientologen ermöglichen soll, als Geistwesen frei von Zeit und Raum zu leben. Wer stirbt, legt ihrer Vorstellung nach nur den Körper ab. Viele Junkies sind gestorben, die in den bisher drei NARCONON – Einrichtungen Berlin, Schliersee und Itzehoe gewesen sind.»
Wie gesagt, Narconon geniesst in der Schweiz alles andere als einen guten Ruf und das St. Galler Tagblatt berichtete am 23. August 2019 mit dem Titel «Hoptsach, e ken Sektetempel: Ein Besuch in der legendären Bergbeiz Chräzerli in Urnäsch, die seit drei Jahren leer steht» über einen erneuten Versuch in der Schweiz mit einem Berggasthaus-Kauf Fuss zu fassen, welcher jedoch durch Aufklärung misslang. Der Eigentümer antwortet: «Auch nach 26 Jahren wacht der Verein mit seinen 100 Mitgliedern darüber, dass das «Chräzerli» nicht in die Fänge einer Sekte gerät.»
Auch der Beobachter hat am 14. Februar 2023 über Narconon berichtet mit dem Titel «Wie Scientology Süchtige bekehren will».
«Ein harmloser Flyer wirbt für Drogenentzug. Die Recherche zeigt: Scientology will damit neue Mitglieder anwerben.
Im Briefkasten liegt wieder mal ein Flyer – «Bitte keine Werbung»-Schild hin oder her. Darauf zu sehen sind eine gebückte Frau und der erste Teil des Slogans: «Drogen lösen alles …». Und auf der Rückseite: «… nur Probleme lösen sie nicht.» Interessierte werden aufgefordert, ein Büchlein zu Fakten über Drogen zu bestellen.»
Bei allen Scientology Standaktionen ist «Narconon» resp. das Thema Drogen IMMER omnipräsent dabei. Da kann der Schweizer Pressesprecher immer wieder von neuem behaupten, dass es sich um eigenständige Vereine handelt. In Scientology wird gelogen, dass sich die Balken biegen!
Eine sehr aufmerksame Leserin, wohlgemerkt eine Privatdetektivin, hat vor nicht allzulanger Zeit dieses Beweisfoto an einem Scientology Stand gemacht – das Register Drogen ist sehr gut erkennbar:

In der Schweiz, Deutschland und Österreich existieren KEINE Narconon Zentren!
Trotzdem, dass manche Themen sehr schwer verdaulich für uns sind, darf der Humor am Schluss natürlich nicht fehlen – gerade deshalb! Im Innern des trojanischen Pferdes kämpfen Scientologen anscheinend mit verschiedenen Geschmäckern:

Ein Kommentar zu “Wer und was ist Narconon, eine für Scientology wichtige Tarnorganisation?”