Was bedeutet der Begriff „FAIR GAME“? Und wie widerspricht sich Scientology selbst?

Immer wieder werden weltweit Aussteiger, Kritiker und Gegner von Scientology mit der OSA «Fair Game» Methode gehandhabt mit dem Ziel, sie zum Schweigen zu bringen. Am 7. August 2021 publizierten wir den Beitrag «Scientology Kriegsführung gegen Kritiker / Gegner», einer der ersten Beiträge unseres Blogs.

Auch im Deutschsprachigen Raum ist diese Scientology Methode seit Jahrzehnten gang und gebe. Die ehemalige Sektenbeauftragte Ursula Caberta, der Pfarrer Gandow und Anonymous haben auch bereits darüber berichtet. Im Doku-Film «Hirnwäscher – Wie gefährlich ist Scientology? Teil 1-5 auf Youtube» sind diese menschenunwürdigen Methoden und Anwendungen gut ersichtlich.

Wir, die FASA, sind immer wieder damit konfrontiert und ein ex-Scientologe sagte uns einmal, dass wir in der Schweiz angeblich NUR eine «Fair Game light» Version erleben würden! Dies ist bestimmt Dank unserem gut funktionierenden Rechtssystem so – in den USA geht’s da ganz anders zu und her.

Der beste Beweis für diese angewandte Methode seitens Scientology war die Nichtanhandnahme-Verfügung der Staatsanwaltschaft Luzern im Januar 2022, als Mitarbeiter der Scientology Mission in Luzern versucht haben, uns mit 17 aufgelisteten Punkten anzuzeigen (Nötigung und Störung des Standbetriebes). Gut, dass Scientology in der Schweiz intern schlecht kommuniziert, sonst hätten die Luzerner Scientologen gewusst, dass ihre Kollegen aus Basel bei der Polizei in Rheinfelden bereits abgeblitzt sind. Die einzige hängige Anzeige ist eine Bagatelle und bisher läuft nicht viel in dieser Angelegenheit – obwohl Jürg Stettler damals voller Stolz versucht hat, uns bei Redaktionen mit dieser «Anzeige» anzuschwärzen. Fair Game halt…

Wieso erzählen wir euch das alles und warum bringen wir das Thema «Fair Game» in’s Spiel?

Weil beim aktuellen Gerichtsverfahren gegen den Sektenanführer David Miscavige eine Anklage wegen Menschenhandel läuft und Scientology mit dieser Methode versucht hat, die AnklägerInnen in der Vergangenheit so zu handhaben und sie mundtot zu machen.

Auch das «Katz und Maus Spiel» betreffend Aushändigung der gerichtlichen Anklageschrift an den Giftzwerg David Miscavige konnte noch nicht vollzogen werden, weil KEIN Scientologe dem Richter und Staatsanwaltschaft sagen will, wo David Miscavige aktuell wohnt oder wo er aufzufinden ist. Auch Miscavige spielt aktiv «Katz und Maus» wie der Sektengründer L. Ron Hubbard.

Ihr müsst wissen, dass es für die «Fair Game» Methode keine schriftlichen und nachweisbaren Richtlinien gibt, da diese von L. Ron Hubbard bei Lebzeiten vernichtet hat und er befahl der OSA, diese Handhabung nur mündlich weiterzugeben. Dies erschwert es natürlich, Staatsanwälte und Richter darzulegen, dass dieses «handhaben» tatsächlich existiert.

Aber nun kommt es ganz knüppeldick: Scientology ist so bescheuert, dass sie genau DIESE Richtlinie auf ihrer Webseite mit vielen Widersprüchen erwähnt. Hier der Original-Text mit der deutschen Übersetzung:

Im ersten Abschnitt könnt ihr lesen, dass diese Methode NUR gegen Abtrünnige (Aussteiger, Kritiker, Gegner) benutzt wird, da diese Scientology unfair beschmutzen und verleumden. Umgekehrt schreiben sie aber, dass diese Richtlinien angeblich seit 1968 abgeschafft wurden, weil diese anfällig für Fehlinterpretationen und Missbrauch war. Aha, wunderbar.

Im zweiten Abschnitt schreibt Scientology, dass dieser Begriff NUR für abtrünnige Mitglieder zum Schutz vor dem internen Ethik- und Rechtssystem benutzt werden darf. Mit anderen Worten bestätigen sie somit, das kriminelle und abtrünnige Scientologen intern gehandhabt werden jedoch NIEMALS vor Gericht. Weiter schreiben sie, dass alle weltweiten Aussteiger, die aus der Kirche ausgeschlossen wurden (Disconnect – Trennungsbefehl), die internen kirchlichen Unterstützungs- und Rechtsverfahren, die Scientology-Kirchen zur Beilegung von Streitigkeiten und Verstimmungen unter Gemeindemitgliedern bereitstellen, nicht länger nutzen konnten. Mit anderen Worten heisst das, dass alle Aussteiger entweder öffentlich schweigen müssen oder sie mit der «Fair Game» Methode gehandhabt werden.

Einige Aussteiger haben uns erzählt, dass bei ihnen folgendes angewendet wurde: Verfolgung, Beschattung, Telefon-Stalking und verbale Angriffe.

Im dritten Abschnitt schreibt Scientology, dass alle abtrünnigen Scientologen «disconnected» werden und von der Sekte keine Hilfe mehr erwarten dürfen.

Im vierten Abschnitt schreibt Scientology, dass der Begriff «Fair Game» nicht in ihren Schriften auftaucht und dass er seit 1968 nicht mehr existiert. Die Methode «Fair Game» soll auch nicht mehr angewendet worden sein aber für die Anwendung des «Fair Games» gab es und gibt es weltweit natürlich unzählige Beweise! Wie beknackt ist das denn: Scientology lügt sogar auf der eigenen Webseite wie gedruckt und hält die Welt echt für blöd.

Im letzten Abschnitt schreibt Scientology, dass die Kirchenleitung (Sektenführer David Miscavige) niemals illegale oder unethische Handlungen tolerieren würde! Auch hier widersprechen sie sich ungemein, da diese Handlungen sogar im Fall Danny Masterson vor Gericht bestätigt wurden. Auch in der Anzeige gegen David Miscavige betr. Menschenhandel werden solche Handlungen beschrieben.

Und sei es damit nicht genug an Desinformation seitens Scientology mischt ja noch der Turiner Religionssoziologe Massimo Introvigne locker flockig mit und verbreitet in seinem Online Magazin «Bitter Winter» noch mehr Lügen. In unserem Beitrag vom 15. November 2022 haben wir erklärt, wie dieser Religionssoziologe die Scientology Methode «Fair Game» herunter spielt und wir und andere haben ihn als puren Scientology Propagandisten entlarvt.

Und da dieses Thema wirklich mega wichtig ist und die Welt darüber aufgeklärt werden muss, hat der Aussteiger und Aufklärer, Aaron Smith-Levin vor ein paar Tagen dazu ein Aufklärungs-Video gemacht. Mit dem Titel «Die eigene Website von Scientology widerspricht ihren Schiedsvereinbarungen» könnt ihr seine Erklärungen über die «Fair Game» Methode anhören.

Auch gegen uns war Scientology in der Schweiz sehr aktiv: wir haben sehr viele Beweisvideos über die angewandte «Fair Game» Methode gemacht (vor/neben den Scientology Ständen) – diese haben wir bereits der jeweiligen Kantonspolizei und Stadtregierung als Beweismittel zur Verfügung gestellt und dort sind sie natürlich in besten Händen.

Natürlich wünschen wir uns sehr, dass mehr Aussteiger über ihre schlimmen Erfahrungen bei Scientology berichten würden, aber wir verstehen sehr wohl, dass sie grosse Bedenken und sogar Angst haben, öffentlich gegen die fundamentalistische und demokratiefeindliche Wirtschaftssekte auszusagen.

Es gibt sogar einen HASS-Monitor auf Facebook – jedoch ist unklar, von wem diese Seite betrieben wird:

Scientology Schweiz ist eine lustige Bande / Verein, welche versucht, dieselbe Idee von ihren Kollegen in den USA abzukupfern. Diese Facebook Seite wurde explizit erstellt, um alle Scientology Gegner in der Schweiz und dem Deutschsprachigen Raum öffentlich zu diskreditieren. Aber irgendwie ist beim Admin dieser Seite wohl die Luft raus! Seit dem 18. Dezember 2021 wurde nichts mehr publiziert. Woran das liegen mag, wissen nur die Götter und Scientology!

Hier zwei gute Beispiele, wie sie im Jahr 2020 und 2021 gegen einen Schweizer Politiker vorgingen. Yves Krebs, Landrat im Kanton Basel-Land, gehört zu den mutigen Politikern in der Schweiz, welcher sich öffentlich gegen diese Psychosekte stellt. Seine Statements und Argumente in Interviews hatte er immer sachlich und fachlich geäussert aber Scientology Schweiz weiss tatsächlich nichts Besseres zu tun, als ihn anzugreifen.

Auch wir kamen in den Genuss dieses Hasses (hate speech / bashing) und mit ihren scientologischen Hass-Beiträgen haben sie besonders zu Beginn unserer ehrenamtlichen Tätigkeit versucht, uns mit Desinformationen und Lügen vor allem bei Passanten und den Redaktionen zu diskreditieren. Stinksauer mussten sie jedoch feststellen, dass uns dies Pipifax egal ist, grins.

Wir haben dem Pressesprecher und OSA Chef Schweiz, Jürg Stettler, am 11. Juli 2021 auf Facebook einen Beitrag gewidmet, in welchem man seine Statements auf der Zunge zergehen lassen kann.

In dieser Möchtegern Religion hat es nur ganz «feine Menschen und herzliche helfende Mitglieder», die die verrosteten Lehren vom Sektengründer L. Ron Hubbard auch nach über 70 Jahren fröhlich anwenden. Tja, wenn der Sektengründer bereits eine an der Waffel hatte, was für eine Auswirkung muss dieser Bockmist wohl auf seine Schafe haben?

Und damit ihr seht, dass diese «Fair Game» Methode nicht nur im Deutschsprachigen Raum (Schweiz, Deutschland, Österreich) angewendet wird, hier ein gutes Beispiel aus Grossbritannien (vor ein paar Tagen von einem Aktivisten auf Youtube publiziert):

Ein Mitglied der Scientology Sea Org (Stephen Jones) aus Saint Hill aus East Grinstead, England, nimmt es mit einer „SP“ (Kritikerin der Kirche) auf.

Und da sich Scientology in der Schweiz fast als «Herrgott» aufführen darf, wurde das Youtube Video von Jürg Stettler vor dem Scientology «Tempel» in Volketswil (Kanton Zürich, Schweiz) gelöscht. Dieses kurze Video zeigte auf, wie sich der Pressesprecher tatsächlich persönlich die Kante gab, einen Passanten zu filmen, welcher etwas mit Kreide auf den öffentlichen Gehsteig im Industriegebiet von Volketswil gekritzelt hat (vor dem Scientology Gebäude).

Damals meinten wir ironisch:

Meide die Kreide, Scientology empfindet sie als Hexerei und holt vielleicht die Polizei. Weil es der Sekte überhaupt nicht passt, sehen sie die Täter wohl im Knast. Das gibt mindestens lebenslang, Mann-o-Mann.

Auch das letzte Video aus dem Jahr 2019 mit dem Titel «Scientology-Sekte: Fair Game und Belästigung, Stalking, Einschüchterung und gefährliche Verfolgungsjagden» zeigt gut auf, wie das «Fair Game» in den USA anwendet wird:

«Tiziano Lugli ist ein Scientologe der zweiten Generation, ein Schauspieler/Produzent, der sein Haus als Zufluchtsort für einige flüchtende Scientologen genutzt hat. Die Sekte heuerte Vollzeit-Privatdetektive an, um ihn morgens, mittags und abends zu verfolgen und ihm gnadenlos zu folgen, um ihn zu stoppen. Seine einzige Übertretung bestand darin, denen zu helfen, die gerade vor dem Kult geflohen waren.

Was er ertragen musste, war UNGLAUBLICH:

Und zu guter Letzt, hat der ehem. OSA-Chef und Aussteiger Mike Rinder am 25. Januar 2023 einen Beitrag publiziert, wie er einen OSA-Mitarbeiter bei Hatespeech, welcher zum «Fair Game» gehört, auf Twitter identifiziert hat.

Scientology wird diese «tollen» Methoden wohl noch viele weitere Jahre voller Inbrunst anwenden…

3 Kommentare zu „Was bedeutet der Begriff „FAIR GAME“? Und wie widerspricht sich Scientology selbst?

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