Wie sieht der Einfluss der «Ethik Kommission» auf diversen Ebenen aus? – Teil 3

In diesem dritten Teil werden wir Euch aufzeigen wie die diversen Bestrafungen bei Scientology aussehen. Vorweg ist es wichtig zu wissen, dass wir fünf Kategorien für ein besseres Verständnis auflisten werden. Weil die Bestrafungen von Sea-Org Mitarbeiter (Vollzeit-Elitemitarbeiter) nicht gleich sind wie diejenigen von normalen Scientology Mitarbeiter. Und dann gibt’s ja noch den Trennungsbefehl für alle ex-Scientologen, welche sich in der Öffentlichkeit kritisch über Scientology äussern. Dieses Verhalten wird ja auf brutalste Art und Weise geahndet und führt zur vollkommenen Trennung von Familienmitgliedern. Wichtig ist auch zu wissen, dass die Sektenkinder von diesen Bestrafungs-Methoden nicht befreit sind. Auch bei diesem Artikel werden wir am Schluss eine kurze Zusammenfassung schreiben.

  1. Wie sieht die Bestrafung der Ethik-Kommission bei Sea-Org Mitarbeiter:innen aus, welche sich nicht an die Richtlinien gehalten haben und wie werden sie erneut «auf die scientologische Spur» gebracht?

Wie ihr schon in vorherigen Artikeln gelesen habt, sind die Sea-Org Mitarbeiter:innen diejenigen, welche Milliarden-Verträge bei Scientology unterschrieben haben. Ihr Aussehen ist leicht zu erkennen, da sie meistens in schwarz-weissen Kleidern / Anzüge rastlos in Clearwater zur Flag laufen oder bei uns an den Strassen die Einstein-Flyers oder andere verteilen. Meistens sind sie auch an Standaktionen von Scientology anzutreffen mit der einzigen Funktion, die Scientologen zu kontrollieren. Auch ihre Uniformen sind in diversen Medienberichten zu sehen und legendär.

Bei der Bestrafung kommt hier die eigene Strafanstalt «the hole (das Loch) – happy Valley» genannt zum Tragen. Die RPF – (Scientology Int. Base oder auch RPF – Rehabilitation Project Force) welche sich nur in Kopenhagen, Saint Hill oder Los Angeles befinden, werden wirklich unethisch, unmenschlich und auf brutalste Art und Weise geführt.

Hier ein Bericht von Tony Ortega vom 13. Juni 2011:https://www.villagevoice.com/2011/06/13/inside-scientology-promises-a-lot-and-delivers-david-miscavige-has-much-to-worry-about/. Google übersetzt diesen Artikel relativ einfach und gut.

Jeannette Schweitzer ehemalige OT1 Scientologin war drei Jahre in der Psycho-Sekte. Das hat sie bis an den Rand des Selbstmordes gebracht. Nachstehend ein Bericht aus dem Inneren der Organisation über Straflager, Manipulation und die ständige Angst davor, etwas Falsches zu sagen / zu machen.

„Die Sträflinge der Sea-Org leisten stundenlang harte körperliche Arbeit. Ich sah, wie sie Gräben ausschaufelten – schweigend, zwölf Stunden am Tag. Abends mussten sie noch fünf Stunden Bücher von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard studieren. Die Sträflinge tragen mausgraue Overalls, sie gelten als wertlos. Am Arm haben sie ein Band, an dessen Farbe der Strafzustand abzulesen ist. Diejenigen, die ein graues Band tragen, darf man nicht anschauen oder gar ansprechen. Man soll nicht einmal an sie denken. Ein gelbes Bändchen heißt: weniger kritisch gegenüber Scientology, mehr Pausen bei der Strafarbeit.“

Hier ein ARD-Bericht «Verschwunden in Happy Valley – Straflager in der USA». Leider ist die Qualität nicht so rosig, aber dafür in deutscher Sprache und bestätigt viele Aussagen von Aussteigern:

Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=ym3RSighJ_k

Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=E0HVoxq6Z7c

Teil 3: https://www.youtube.com/watch?v=FMkTlmvubfw

Teil 4: https://www.youtube.com/watch?v=c47raGWTVyM

Teil 5: https://www.youtube.com/watch?v=SBozfVABmGo

2. Wie sieht die Bestrafung der Ethik-Kommission bei Scientology Mitarbeiter:innen aus, welche sich nicht an die Richtlinien gehalten haben und wie werden sie erneut auf die «scientologische Spur» gebracht?

Hier hängen die Bestrafungen ganz vom Schweregrad der Verfehlung ab. Ist man z.B. erwischt worden, dass man hie und da zu früh nach Hause geht, so kann das zur Folge haben, dass man beim Ethik-Officer all seine Verfehlungen aufschreiben muss (Beichten). Je nach Menge und Schweregrad gibt es dann ein Korrekturprogramm, welches zu absolvieren ist, um wieder auf die «Spur» zu kommen. Würde man z.B. Geld stehlen, dann wäre das schon etwas sehr schwerwiegendes, welches unweigerlich den Zustand Feind bedeuten würde. Um aus diesem Zustand wieder herauszukommen, braucht es dann extreme Anstrengungen und Gutmachungen wie z.B. unzählige Stunden Fronarbeit, Geldspenden etc. Ist man im Zustand Feind, so muss man sich Schritt für Schritt wieder hocharbeiten und am Schluss muss man sogar bei der Mehrheit der Gruppe vorbeigehen und einen schriftlichen Wiedereintritt beantragen, welche dann von den einzelnen Mitgliedern zu unterschreiben ist. Dabei sehen alle, was man verbrochen hat, welche Wiedergutmachungsschritte man unternommen hat. Bekommt man dann nicht die Mehrheit der Gruppe auf seine Seite für den Wiedereintritt, so muss man noch mehr Wiedergutmachungsschritte unternehmen! Das alleine ist schon extrem erniedrigend man fühlt sich wie der letzte Dreck und man bekommt dies schon nur durch die Blicke der anderen zu spüren!

Jeder Mitarbeiter fürchtet sich vor Ethik und man hat keine Chance, ihr zu entkommen. Bekommt ein Mitarbeiter eine Auditing-Sitzung, werden am Anfang drei Fragen am E-Meter gestellt, wenn die Meter-Nadel nicht einen speziellen Ausschlag anzeigt:

  1. Gibt es einen Overt? (hat man etwas unethisches getan?)
  2. Hast du einen ARK-Bruch? (gibt es eine Missemotion in Affinität, Realität Kommunikation?)
  3. Gibt es einen Missed-Withold? (gibt es eine Zurückhaltung, etwas was man nicht sagt, aber hätte sagen sollen?)

Diese drei Fragen haben nur ein Ziel: man will herausfinden, ob man etwas verbrochen hat! Hatte man z.B. kritische Gedanken, gelogen, eine Arbeit nicht erledigt, etwas gestohlen, etc. etc. – die Liste ist unerschöpflich! Die Verfehlungen werden notiert und an die Ethik weitergeleitet, welche dann entsprechend in Aktion tritt.

Es ist also unmöglich, der Ethik zu entgehen, da jeder Scientologe Auditingsitzungen absolviert. Jeder Scientologe weiss, wenn er sich nicht penibel an die Richtlinien von Scientology hält, diese früher oder später ans Licht kommen und man dann auf Ethik landet und die Konsequenzen tragen muss! Ist man nicht im Auditing und nur auf Kurs (man studiert die Schriften von Hubbard), und kommt z.B. einfach nicht voran, dann deutet dies darauf hin, dass man eventuell unethisch ist. Der Kursüberwacher meldet dies dann ebenfalls der Ethik und Schwupps landet man wieder beim Ethik-Offizier.

Deshalb versucht jeder Scientologe so ethisch wie möglich zu sein und ja nichts falsch zu machen. Der psychische Druck, der dabei entsteht, ist für Aussenstehende fast nicht zu fassen! Man kann es sich vielleicht so vorstellen: Hinter ihnen läuft jemand mit einem Schwert in der Hand und beobachtet alles, was sie tun. Bei der kleinsten Verfehlung bekommen sie das Schwert zu spüren. Wer will das schon? Nur schon zu wissen, dass da immer „jemand“ ist, geschweige denn das Schwert zu spüren, erzeugt einen enormen Druck.

Das alles kann zu psychischen Stören führen und erklärt vielleicht auch, warum es schon etliche Selbstmorde von Scientologen gegeben hat.

Die Ethik-Abteilung ist die Perfektionierung der STASI in der damaligen DDR! Jeder Scientologe hat einen Ethik-Folder. Dort ist alles abgelegt. Vor Ethik ist keine Tat, kein Gedanke eines Scientologen sicher. Gedanken? Ja richtig. Selbst Gedanken, die noch nicht zur Tat geworden sind, kann man da finden. Stellen sie sich vor, sie haben kein Geld um den nächsten Kurs zu finanzieren und überlegen dann eine Bank zu überfallen. Unter Garantie wird dieser Gedanke an Licht kommen, notiert und in den Akten niedergelegt werden. Ein Banküberfall wäre zu Recht eine unethische Handlung und muss unter Umständen angeschaut werden. Nun, wir alle wissen, dass jeder Mensch „Gedanken hegen kann“, von welchen er nicht möchte, dass andere davon erfahren. Die Ethik-Abteilung wird früher oder später jedoch ALLES erfahren! Kommt es nicht bei der Ethik-Abteilung zutage, so garantiert in einer Auditing-Sitzung und via Auditung dann zur Ethik.

All diese Informationen können dann allenfalls gegen die Person verwendet werden, wenn sie sich gegen Scientology wendet. Beispiele, in welchen dies geschehen ist, lassen sich zuhauf finden. Scientology hat sogar eine eigene Web-Page, auf welcher sie gegen ihre Gegner vorgeht und deren Verfehlungen auflistet – Beispiel Mike Rinder, ehemaliges hohes Leitungsmitglied von Scientology und der Sea Org.

3. Wie sieht die Bestrafung der Ethik-Kommission bei Mitarbeiter:innen aus, welche sich nicht an die Richtlinien gehalten haben und wie werden sie erneut «auf die scientologische Spur» gebracht?

Hierzu hat eine Basler Gruppierung ein Kurzvideo zur Bestrafung von einem Scientology Mitglied in Basel als Beweis erstellt. Wir möchten wirklich nicht wissen, wie sich T.L. mit dieser öffentlichen Schikane gefühlt haben muss und hoffen, dass die Säuberung des Briefkastens der Ethik-Kommission in Basel gepasst hat!

4. Wie sieht die Bestrafung der Ethik-Kommission bei Kindern aus, welche sich nicht an die Richtlinien gehalten haben und wie werden sie erneut «auf die scientologische Spur» gebracht?

Scientology – Kinderarbeit in Australien. Hier das Video vom Straflager RPF in Sydney mit deutschem Untertitel: https://www.youtube.com/watch?v=Ty2QYBenT_c

5. Wie sieht der Umgang mit Scientologen aus, welche als PTS (potential trouble source also eine mögliche Gefahrenquelle) herabgestuft wurden oder einen Trennungsbefehl «Disconnect» erhalten haben?

Unsere Aussage auf unseren Schilden «Scientology zerstört Familien und Menschen» ist nicht eine FASA Floskel oder aus der Luft gegriffen, sondern es entspricht leider der Realität. Mit diesen Ethik-Richtlinien ist jedem Scientologen untersagt, Kritik über die Organisation zu äussern ansonsten wird sofort die Ethik-Kommission eingeschaltet und die Ethik-Offiziere gehen nicht zimperlich mit den betroffenen Scientologen um. Wenn man z.B. die Aussagen vom ehemaligen OSA Chef Mike Rinder über die Erfahrungen im Los Angeles Straflager anhört, dann wird’s einem ganz anders. Deshalb ist es wirklich schwierig in persönlichem Kontakt mit Aussteiger zu treten und wenn, dann braucht man eine fast nie endende Ewigkeit, um eine Vertrauensbasis aufzubauen. Die Angst und Panik bei den Aussteigern ist verständlicherweise sehr gross, sich in der Öffentlichkeit / Medien über Scientology zu äussern. Diejenigen, die den Ausstieg aus Scientology geschafft haben, schweigen meistens und können somit den Kontakt zu ihren Familien in Scientology einigermassen aufrechterhalten.

Andrea Buschor war ein Mitglied der Scientology Basel, bis sie sich in einem WOG (eine Bezeichnung von Scientology für Aussenstehende, für Nicht-Scientologen) verliebte, welcher mit dieser Organisation nichts anfangen konnte. Der Lebenspartner von Andrea blieb trotz der Gefährlichkeit an ihrer Seite und klärte sie über Jahre weg liebevoll über diese Psychosekte auf. Durch die Liebe und Kraft und mit eigenen Einsichten schaffte Andrea Buschor als Sektenkind den Ausstieg.

Was bedeuten diese Richtlinien für die Eltern und der kompletten Scientology Gemeinschaft? Mit dem Aussprechen des Trennungsbefehls wurde Andrea und ihr Lebenspartner von der Scientology als SP’s (unterdrückerische Personen) deklariert und erhielt von Scientology Basel den schriftlichen Trennungsbefehl «Disconnect». Da ihre Familie Scientology Mitglieder geblieben sind, mussten die Eltern und die Schwester einen Abschiedsbrief an Andrea schreiben und die komplette Scientology Gemeinschaft durfte per sofort keinen Kontakt mit ihr mehr haben. Auch dieses Vorgehen gehört zur Ethik Richtlinie und ist im Buch sehr gut beschrieben. Im Rundschaubericht tritt sie mutig vor die Kamera und erzählte dem Reporter über ihr Leben bei Scientology und las eindrücklich den Abschiedsbrief der Mutter vor laufender Kamera vor.

Der schriftliche Trennungsbefehlt sollte aber zur Diffamierung nicht genug sein, da der Pressesprecher Jürg Stettler vor laufender Kamera den Trennungsbefehl abstreitet. Das Gute an dieser ganzen Geschichte ist, dass Andrea wie auch ihr Bruder, die Freundin und der Lebenspartner bewusst war, auf was sie sich mit solchen Aussagen gegen Scientology einlassen. Und Scientology kennt keine Verteidigungstaktik, sie greifen immer an (Vorgabe von L. Ron Hubbard, wir haben darüber berichtet).

Wir verstehen jeden Aussteiger:in die mit ihren Geschichten nicht an die Öffentlichkeit gehen wollen und wir erklären die Problematik immer wieder den Medien, die meinen, es sei einfach, an Aussteiger zu gelangen und von ihnen «knackige» Aussagen zu erhalten. Deshalb schützen wir sämtliche Aussteiger in aller Form und es ist und wird nie erkennbar sein, von wem ein Erlebnisbericht geschrieben wurde, es sei denn, die Person wünscht ausdrücklich, dass sie mit ihrem Namen erwähnt wird!

Scientology und die Schweizer Rechtsprechung oder aktive Manipulation vor Gericht mit der «Umkehrung der Tatsachen»

Auch dieses Kapitel ist nicht einfach zu verstehen. Tatsache ist, dass die Kantone 1998 vom Bund alleine gelassen wurden resp. der Bund hat das Thema «religiöse Gemeinschaften» den Kantonen abgegeben. Und was geschieht in so einem Fall in unserem Föderalismus? Jeder Kanton, jede Stadt und jede Gemeinde soll und muss selbst schauen, wie sie mit dem Thema Scientology auf der rechtlichen Ebene umgeht. Der Bund hat es sich sehr einfach gemacht und verweist auch heute immer wieder lapidar auf die Kantone und «religiöse Gemeinschaften»- Diese sind immer noch unantastbar, obwohl sie wie z. B. Scientology fundamentalistisch aufgestellt sind und vorgehen. Eigentlich ist dies ein Witz aber leider lachen wir nicht darüber denn es ist schlimm genug, dass Sekten Familien und Menschen zerstören, während dies der Bund und der Nachrichtendienst des Bundes einfach laufen lässt.

Solange der Bund das Thema «Sekten» nicht anpackt und die Gefahren nicht erkennt (ganz anders der Verfassungsschutz in Deutschland), ist es für die Kantone, Städte und Gemeinden schwierig, Massnahmen zu ergreifen. Aber genau hier kommt die FASA in’s Spiel und mittlerweile schätzen viele Städte und Gemeinden unsere Aufklärungsarbeit sehr.

Im neusten 20 Minuten Bericht vom 18. Oktober 2021 «Scientology soll bei Standaktion Jugendschutz missachtet haben» wird Jürg Stettler mit den folgenden Worten zitiert: «Unsere Erfahrung zeigt, dass die FASA den Behörden und den Medien falschen Informationen zukommen lässt – auch jetzt in diesem Fall». Seine Aussage ist falsch, da wir auch die Städte und Behörden aufklären und immer mit Beweisen kommen. Also auch hier wird die Umkehr der Tatsachen angewendet. Auch seine Aussage «Dass innerhalb von Scientology die strikte Regel gilt, dass Jugendliche unter 18 Jahren zwingend die Einwilligung der Eltern brauchen, wenn sie an Kursen von Scientology teilnehmen wollen». Wie wir wissen, sollten alle Regelungen und Weisungen von L. Ron Hubbard stammen! Der FASA ist keine interne Scientology Regelung bekannt, die es Scientologen verbietet unter 18-Jährige anzusprechen. Herr Stettler behauptet, dass eine solche Regelung existiert und da sich die FASA stets um Fakten bemüht, fordern wir Herrn Stettler auf, uns diese Weisung zu zeigen! Falls diese existiert, dann würde es bedeuten, dass sich gewisse Scientologen nicht an die Regeln halten. Existiert sie nicht, dann bedeutet das, dass Herr Stettler es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt!   

Und wie landesweit bekannt ist, wollen wir kein Verbot von Scientology, sondern sie sollen sich gefälligst an sämtliche vorgeschriebenen Auflagen halten. Und da setzen wir an und haben bereits viel erreicht in verschiedenen Städten und Gemeinden, und wir werden auch noch viel mehr erreichen. Wenn sich der Bund aus der Verantwortung zieht, dann gehen wir eben anders vor und wir haben viele Ideen und Vorschläge, die dann auch von Behörden und Stadtverwaltungen angepackt und umgesetzt werden.

Um gegen Scientology vor Gericht bestehen zu können, müssen Anwälte und Richter die «Ethik-Richtlinien» von Scientology lesen und verstehen lernen ansonsten läuft man in Gefahr, sich vor Gericht zu blamieren. Es wäre wünschenswert, dass in der Ausbildungszeit endlich das Thema «Sekten und die daraus resultierenden Problematiken» ein Thema für alle Anwälte wäre und wenn es die Möglichkeit gäbe, sich in diesem Thema weiterbilden lassen zu können. Leider existiert dies in der Schweiz noch nicht und die FASA findet dies ein grosses Manko in unserem Rechtssystem.

Wie Scientology, Jürg Stettler mit der Medienlandschaft umgeht ist im Fall «Blick (2015)» ein gutes Beispiel. Gemäss L. Ron Hubbard lügen alle Journalisten und müssen «ethisch» angegangen werden:

«Blick» veröffentlichte am 15. April 2015 auf der Frontseite folgende Schlagzeile in fetter Schrift: «Scientology geht in die Offensive!» Darunter in kleinerer Schrift: «Die Psycho-Sekte will sich in der Schweiz ausbreiten; Reiche Mitglieder finanzieren neuen Mega-Tempel mit; So regt sich der Widerstand; Das sagen Religions-Experten». Auf Seite 5 findet sich unter dem Titel «Basler bieten Scientology die Stirn» sowie dem Obertitel «Widerstand gegen neuen Mega-Tempel der Pseudo-Kirche» ein Artikel über das neue Zentrum von Scientology in Basel, das in Kürze seine Pforten öffnen soll. Bisher sei Zürich mit 120 hauptamtlichen Mitgliedern das Schweizer Zentrum der Sekte gewesen. Die Scientologen seien im Iselin-Quartier jedoch nicht willkommen. Unter dem Motto «Alles, was Krach macht» wollten zwei Quartier-Originale eine Anti-Scientology-Party organisieren. Laut Aussteigern würden Mitglieder psychisch abhängig gemacht und finanziell ausgebeutet. Zu Wort kommen im Artikel der Leiter der evangelischen Infostelle Relinfo, die Geschäftsführerin der Beratungsstelle Infosekta sowie Scientology. Letztere verstehe den Widerstand nicht, die Anwohner würden Scientology gar nicht wahrnehmen, beteuere Sprecher Jürg Stettler. Im Zentrum würde nur gearbeitet, missioniert würde woanders.

Hier der komplette Entscheid des schweizerischer Presserats zu Gunsten von Blick und der Pressefreiheit in der Schweiz: (https://presserat.ch/complaints/wahrheitspflicht-unterschlagen-wichtiger-informationen-berichtigung-menschenwrde/). Das wichtigste ist die Feststellung des Presserats:

«Die Beschwerde wird abgewiesen.

«Blick» hat mit seinen Artikeln «Scientology geht in die Offensive» vom 15. April 2015 und «Jetzt reden die Aussteiger» vom 16. April 2015 die Ziffer 1 (Wahrheitsgebot), Ziffer 3 (Unterschlagen wichtiger Informationen), Ziffer 5 (Berichtigung) und Ziffer 8 (Menschenwürde; Diskriminierungsverbot) der «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» nicht verletzt.»

Deshalb ist die FASA der Meinung, dass der aktuelle und laufende Fall «Dany Masterson – angebliche Vergewaltigungen» in der USA ein sehr wichtiger Prozess für die Zukunft sein wird. Erstens bestätigen die Aussagen der betroffenen Frauen die Verbindung zur «Ethik» und zweitens könnte es zu einem weltweiten Präzedenzfall werden, welche den Anwälten und Richtern eine grosse Stütze sein könnte und die Verbindung zur fundamentalistischen Scientology Organisation und ihrem Machtgehabe aufzeigt.

Wie sieht der Umgang mit Kritikern und Gegner bei Scientology aus?

Scientology schreibt folgendes dazu, welches auch im Ethik Buch von L. Ron Hubbard zu finden ist:

«Eine «unterdrückerische Person» ist eine Person, die versucht, andere Leute in ihrer Umgebung zu unterdrücken. Eine unterdrückerische Person wird jede Bemühung, jemandem zu helfen, vermasseln oder herabsetzen und insbesondere jede Sache im Keim ersticken, die darauf angelegt ist, menschliche Wesen stärker oder intelligenter zu machen.

Die unterdrückerische Person ist auch unter der Bezeichnung «antisoziale Persönlichkeit» bekannt. In dieser Kategorie findet man Napoleon, Hitler, den reulosen Mörder und den Drogenboss. Doch während man diese leicht entdecken kann, allein schon aufgrund der vielen Toten, die sie hinterlassen, existieren antisoziale Persönlichkeiten auch im ganz normalen Leben und bleiben oft unbemerkt.

Die grundlegende Ursache, warum die unterdrückerische Person sich so verhält, wie sie es tut, liegt in einem verborgenen Horror vor anderen. Für sie ist jedes andere Wesen ein Feind – ein Feind, der hinterhältig oder auch offen zerstört werden muss. Die fixe Idee besteht darin, dass das Überleben selbst davon abhängt, „andere unten zu halten“ oder „Leute in Unwissenheit zu halten“. Wenn jemand verspricht, andere stärker oder intelligenter zu machen, würde die unterdrückerische Person äußerste Qualen erleiden.

Deswegen trachtet die unterdrückerische Person danach, Aktivitäten und Gruppen, die auf Verbesserung ausgerichtet sind, zu stören, unaufhörlich zu unterminieren, zu verunglimpfen und schlechte Nachrichten über sie zu verbreiten. Die antisoziale Persönlichkeit bekämpft auch das, worum es in Scientology geht: Menschen zu helfen, fähiger zu werden, und die Zustände in der Gesellschaft zu verbessern. Da sich jeder viele Beispiele für eine unterdrückerische Person vorstellen kann, ist dieser Begriff nicht auf die Scientology beschränkt. Wenn eine solche Person mit Scientology in Verbindung steht, dann wird zum Wohl der Kirche und ihrer Mitglieder eine solche Person öffentlich als unterdrückerische Person bezeichnet, damit andere nicht mit ihr in Kontakt treten.

Zur unterdrückerischen Person erklärt zu werden ist äußerst selten und führt zum Ausschluss aus der Scientology Religion. Dies geschieht im Fall von schweren Verstößen gegen die Glaubensgrundsätze der Scientology und kann auch erfolgen, wenn jemand aktiv das Wohlergehen anderer unterminiert. Dies kann in der Form von kriminellen Handlungen sein, die von der Gesellschaft bereits als ungesetzlich definiert sind, oder durch das Begehen von unterdrückerischen Handlungen gemäß dem Scientology Rechtskodex – dazu gehört auch die öffentliche Abkehr vom Glauben, ein Akt, der in Scientology genauso wie in fast jeder anderen Religion Grund für einen automatischen Ausschluss ist.

Wenn jemand von seiner Religion ausgeschlossen worden ist, verliert er sowohl die Gemeinschaft der Kirche als auch die anderen Scientologen. Der Zustand bleibt aufrecht, bis wieder ein gutes Einvernehmen hergestellt ist. Wenn wieder ein Zustand guten Einvernehmens hergestellt ist, wird das Verbot des Umgangs mit anderen Scientologen aufgehoben. Ähnliche Vorgehensweisen gibt es seit Tausenden von Jahren auch bei anderen religiösen Gemeinschaften, und sie wurden von Gerichten als ein Grundrecht anerkannt.»

Mit dieser Regelung in der scientologischen «Ethik» sind weltweit alle Kritiker / Gegner zum «Abschuss» freigegeben und jeder Scientologe steht es frei, wie er dies handhaben möchte. In unseren Einsätzen ist das Verhalten der Scientologen sehr gut zu beobachten und wir haben immer wieder darüber berichtet, dass uns Scientology in unserer friedlichen Arbeit stört und nie umgekehrt. Auch hier gibt Scientology immer wieder alles, um Sachverhalte zu verdrehen.

Alleine das indoktrinierte Denken und die Sprache von Scientologen ist unethisch. Dies sieht man an den zwei folgenden Begriffen sehr gut: «WOG und Raw Meat / Publics». Die Scientologen haben einen klar umschriebenen Auftrag, so dass der Respekt und Anstand bei Andersdenkenden völlig auf der Strecke bleibt:

  1. «Raw Meat / Publics» von der Strasse zu holen. «Raw Meat / Publics – rohes Fleisch – Frischfleisch», so werden intern diejenigen bezeichnet, die angeworben werden sollen. Auf der Strasse, im Kollegenkreis, in der Familie, in Vereinen oder anderen Institutionen. Insbesondere für die Strassenwerbung sind die «Orgs oder «Missionen» zuständig. Ziel ist, durch Ansprache von Passanten die Menschen in die Gebäude zu locken. «Jegliche Idee, dass eine Org aus irgendeinem anderen Grund existiert als dem, Materialien und Dienstleistungen an die Öffentlichkeit zu verkaufen und zu liefern, muss verworfen werden», so eine der verbindlichen Anweisungen des Gründers L. Ron Hubbard an diese Abteilungen der Organisation.
  2. «Wog» ist ein umgangssprachlicher Begriff, der ursprünglich von der Royal Air Force benutzt wurde und sich auf die Ägypter bezieht, er steht als Abkürzung für «worthy oriental Gentleman – werter orientalischer Herr». Es war nicht Geringschätziges, ein Wog genannt zu werden. Bei Scientology bedeutet Wog ein alltäglicher, gewöhnlicher, durchschnittlicher, typischer Humanoide, womit eine Person gemeint ist, die denkt, dass sie ein Körper ist und die keineswegs weiss, dass sie ein geistiges Wesen ist. (S. 462 im Buch Einführung in die Ethik). Und auf der Seite 248 vom Buch «Einführung in die Ethik» liest man mit diesem Satz «Ich bin nicht an der Wog-Sittlichkeit interessiert. Ich bin nur daran interessiert, die Sache ins Rollen zu bringen und sie am Rollen zu halten» das abschätzende Denken der Scientologen und Scientology gegenüber der Zivilisation.

Auch die vielen Aussagen / Statements des Pressesprechers Jürg Stettler sprechen Bänder darüber. Für jeden Scientologe sind Kritiker / Gegner von Natur aus Hetzer, Fanatiker, religiöse Rassisten (ein erfundener Ausdruck von Jürg Stettler) oder sogar Nazis. Die Diffamierungen sind in den Stellungnahmen von Scientology klar erkennbar und wir fragen  uns, was dies mit Ethik zu tun hat?

Mit dieser Art und Weise versucht Scientology Schweiz die Leser zu manipulieren und die Aktivisten immer wieder in ein schlechtes Licht darzustellen (auch bei den Medien, Städte und Gemeinden gehen sie gleich vor). Sie bewegen sich dann immer in der Opferrolle und bringen aus Aussage die Meinungs- und Religionsfreiheit ins Spiel. Wer dieses unglaubliche Spiel, nämlich «die Umkehrung der Tatsachen» nicht durchschaut, wird immer Scientology Glauben schenken.

Zum Schluss zitieren wir Tom Volz als Zusammenfassung:

«Ich halte mich an das in der Praxis Erlebte und Beobachtete und komme zum Schluss: «Ethisch» ist, was Scientology nutzt, unethisch ist, was Scientology schadet. Denn Scientology ist als solches durch und durch «ethisch». Klare und einfache Logik.»

Spätestens in drei Tagen wird unser vierter Teil erscheinen. Stay tuned – bleiben Sie dran!