CH – BE / ZH / AG: Wie wird die Verbindung zu Scientology und der SBB aufrechterhalten und gibt es sogar eine Unterwanderung auf Bundesebene?

Update vom 22.04.2024 (sh. im Text)

Nach einigen Anfragen betr. Flyerverteil-Aktionen von Sekten an Bahnhöfen der SBB, hat man uns nach Bundesbern verwiesen mit der Begründung, dass das Thema Scientology auf der Stufe Politik behandelt werden müsse. Der SBB seien die Hände gebunden.

Deshalb publizierten wir am 03. Februar 2022 diesen Beitrag mit folgendem Titel «Könnte es sein, dass die SBB / CFF mit SCIENTOLOGY SCHWEIZ zusammenspannt, Werbeflächen an sie vermietet und Standplätze zur Verfügung stellt – und dies als vom BUND subventionierte Institution?».

Und jetzt nach über 1,5 Jahren erhalten wir von einem Leser einen Tipp, dem wir nachgegangen sind. Das Resultat werden wir euch jetzt präsentieren und wir sagen nur: es wird so richtig schlimm!

Die Hauptakteurin und ihre diversen Verbindungen

Gabrielle A., Inhaberin einer Firma, ist eine langjährige Scientologin und IAS-Mitglied. Gemäss unseren Angaben ist sie bei Scientology Volketswil (Zürich) gut unterwegs, aber auch in Basel und Bern hat man sie bereits gesichtet.

Wer’s glaubt, wird selig… ? Wie hat es die BAZ am 31.10.2008 wunderschön auf den Punkt gebracht: Scientologen machen für SVP die Knochenarbeit! Bamm! Und weiter:

«Roland Messerli ärgert sich: «Die katholische Kirche ist eine furchtbare Sekte.» Der Sprecher des Dachverbandes abstinenzorientierte Drogenpolitik (DaD) kämpft wortstark gegen die Hanfinitiative und das Betäubungsmittelgesetz, die beide am 30. November zur Abstimmung kommen. Wer für die Vorlagen ist, den wirft Messerli in den Sektentopf. Unter anderen eben auch Teile der Schweizer Katholiken.

Weniger Mühe hat Messerli mit klassischen Sekten. In seinem Dachverband sind Scientologen und Anhänger der Psychosekte VPM prominent vertreten. Der VPM hat sich 2002 aus taktischen Gründen aufgelöst, die Anhänger arbeiten aber wie früher in Aktionsgruppen weiter. Unter den Mitstreitern der Scientologen und der VPM-Exponenten finden sich auch 40 National- und Ständeräte der SVP. Diese haben sich im DaD und im Komitee «Drogen: 2 x Nein» zusammengefunden.»

Einfach nur unglaublich – und alles schwarz auf weiss. Und weiter – inkl. Erwähnung von Gabrielle A.:

«Im Nein-Komitee engagiert sich auch ein führendes Mitglied des Vereins «Sag Nein zu Drogen». Dabei handelt es sich um die Juristin und hochrangige Scientologin Gabrielle A. Der Verein ist eine Unterorganisation von Scientology. Ähnlich wie die VPM-Leute suchen auch die Scientologen die Nähe zu bürgerlichen Politikern, um ihren Einfluss auszuweiten und gesellschaftlich besser akzeptiert zu werden.»

Ganz wichtig ist die Aussage in der BAZ, dass die «Scientologen die Nähe zu bürgerlichen Politikern suche, um ihren Einfluss auszuweiten»! Es ist einfach nur haarsträubend und äusserst bedenklich, was in der Schweiz alles abgeht!

Mit dem erschreckenden Abschluss endet der sehr gut aufklärende BAZ-Artikel:

Roland Messerli vom DaD hat keine Berührungsängste und arbeitet eng mit ehemaligen VPM-Exponenten und Scientologen zusammen. «Den VPM gibt es nicht mehr», sagt er. Und Scientology? «Es ist mir egal, ob Mitglieder unseres Verbandes mit Sekten zu tun haben. Wichtig ist nur, dass sie gegen die Verbreitung von Drogen sind.

Ähnlich tönt es bei Hans Fehr, Zürcher SVP-Nationalrat. «Ich habe nicht geprüft, wer alles im Komitee aktiv ist», antwortet der Parlamentarier. «Es ist mir egal, ob jemand noch einen Fuss in Scientology hat. Hauptsache er kämpft für die richtige Sache.»

Wir stellen uns viele Fragen, hier nur eine zu diesem Thema:

Ist es tatsächlich ein ehrenwertes Vorgehen, ein Ziel mit allen Mitteln zu erreichen, ohne Rücksicht auf Verluste und kann man ein solches Vorgehen mit seinem Gewissen vereinbaren?

Die einzige Hoffnung von uns ist, dass die Situation 15 Jahre nach dem o.e. BAZ-Artikel heute völlig anders ist!

Hier ein paar Bilder der Scientologin, die die Welt «reinigen und retten» will:

Und zurück zu Gabrielle A.: sie ist auch auf Facebook, Linkedin und Xing anzutreffen und dort ist ihr Arbeitgeber ersichtlich. Auf Facebook hat sie die Scientology Tarnorganisationen wie: «EgD – Schweizer Vereinigung gegen Drogen» und «sag Nein zu Drogen» bewertet und ihre Freizeitfotos werden von vielen uns bekannten Scientologen gelikt.

Hier sieht man sie schön in Aktion:

Über die Tarnorganisation «EgD» haben wir am 27. Juni 2022 einen Beitrag mit folgendem Titel publiziert «Scientology Tarnung mit dem Ziel, ahnungslose Eltern zu rekrutieren / manipulieren». In diesem Bericht wird nicht nur die bald abtredende SVP Nationalrätin in Verbindung mit dem Kanton Bern erwähnt, sondern auch eine andere SVP Nationalrätin, welche die Präsidentin vom «Verein Jugend ohne Drogen» ist. Auch beim «Dachverband Drogenabstinenz Schweiz» besteht eine Verbindung zu Scientology.

Anscheinend sind unsere ParlamentarierInnen beim Thema «Drogen und Scientology» nicht wirklich aufgeklärt, oder ein genaues Hinsehen scheint nicht nötig zu sein. Aber keine Angst, es kommt dicker!

Im EgD Bulletin vom September 2023 dieser Scientology Tarn-Vereines sind auf der letzten Seite Wahlempfehlungen für die Wahlen im Oktober 2023 abgebildet – für drei Nationalräte wohlverstanden!

In dem persönlichen XING-Eintrag von Gabrielle A. steht bei ihr «SBB-Angestellte im HR Kompetenzcenter Arbeitszeit». Und wir sind auf weitere, erschreckende Informationen gestossen:

Update vom 22.04.2024:
Auf der Webseite des Bundesrates ist diese o.e. Seite nicht mehr auffindbar. Zum Glück haben wir 13.09.2023 ein Screenshot als Beweis erstellt, da ihre Amtszeit am 31.12.2023 endete.

Unter dem Bundesrat Portal der Schweizer Regierung ist die Scientologin als «Delegierte der SBB» aufgeführt und im Gremium für das «Eidg. Arbeitszeitgesetzkommission» als Ersatzmitglied aufgeführt. Desweiteren werden bei ihr unter «Interessenbindungen» von Bundesbern offiziell drei Scientology Tarnorganisationen aufgelistet!

Wie bitte? Hallo, Bundesbern! Bundesrat! National- und Ständeräte! Während staatliche Sektenstellen / Religionsexperten in der Schweiz vor Scientology warnen, der deutsche Verfassungsschutz die Scientology Organisation als «demokratiefeindlich und fundamentalistisch» bezeichnet, unterstützt Bundesbern Tarnorganisationen von Scientology, indem sie sie auch noch ganz offiziell auf ihrer Webseite erwähnen? Echt jetzt?

Und es gibt noch mehr Informationen:

Gabrielle A. ist auch Vizepräsidentin der Stiftung V.Z. im Kanton Aargau oder doch Zürich.

Im Moneyhouse Eintrag steht unter dem Firmenzweck folgendes:

«Unterstützung gemeinnütziger, altruistischer und religiöser Organisationen im Allgemeinen und deren Projekte im Bereich Drogenaufklärung, Drogenrehabilitation, Bildung, Umwelt und ähnlichem in der ganzen Schweiz, deren Zielsetzung die Verbesserung des Menschen und der Gesellschaft darstellt.»

Der komplette Stiftungsrat und Zeichnungsberechtigte sind hochrangige und langjährige Scientologen:

  • Margareta I. ist seit dem Jahr 2018 auf der OT 6 Stufe,
  • Martina W.M. ist IAS-Mitglied und im Jahr 2021 als IAS-Senior Honor Roll aufgeführt,
  • Catherina D. Ist seit dem Jahr 2020 auf der OT 6 Stufe und der letzte im Bund,
  • Jürg Stettler (Pressesprecher und OSA Chef Schweiz / Deutschland) ist gemäss seinen eigenen Angaben auf der OT 5 Stufe.

Auch hier ist überhaupt keine Transparenz betr. Scientology erkennbar! Steht doch endlich dazu und verhaltet euch fair und transparent!

Auf der Webseite steht folgendes:

«Der Stiftungsrat setzt sich aus 5 engagierten Personen zusammen, die sich mit der Gründung der Stiftung zum Ziel gesetzt haben, dem gegenwärtigen Abwärtstrend unserer Gesellschaft entgegenzuwirken.

Die Stiftung will dies erreichen durch die Finanzierung und Unterstützung gemeinnütziger, altruistischer und religiöser Organisationen im Allgemeinen und deren Projekte im Bereich Drogenaufklärung, Drogenrehabilitation, Bildung, Umwelt und ähnlichem in der ganzen Schweiz, deren Zielsetzung die Verbesserung des Menschen und der Gesellschaft darstellt.»

Unter der Rubrik «Stiftungsurkunde» kann man die Statuten lesen und auch dort ist nichts von Scientology erwähnt. Auch gibt es auf dieser Webseite gemäss dem neuen Datenschutzgesetz kein Impressum und die Kontaktadresse ist im Kanton Zürich statt Aargau.

Schaut man weiter, so sieht man unter der Rubrik «Aktuelles» die Meldung einer Drogenrehabilitation in der Schweiz. Wurde die Tarnorganisation NARCONON in der Schweiz denn nicht verboten? Im Text steht folgendes:

«In familiärer Atmosphäre bietet das N. stationäre Angebote für Suchtmittelabhängige in einer drogenfreien Umgebung und begleitet süchtige Menschen in ein möglichst suchtfreies, selbstständiges und sinnhaftes Leben!

Die Stiftung V. Z. unterstützte diese Zielsetzung, ein möglichst drogenfreies Leben zu erreichen, mit einem Beitrag.»

Im Moneyhouse Eintrag steht folgendes:

«Die Stiftung bietet Programme an, die Voraussetzungen für ein selbstverantwortliches, eigenständiges Leben schaffen und das Selbstwertgefühl steigern. Diese richten sich in erster Linie an suchtmittelabhängige junge Erwachsene. Die Stiftungsleistungen stehen grundsätzlich allen Interessierten zur Verfügung, wobei Einwohner und Einwohnerinnen aus dem Bezirk Dietikon bei der Aufnahme vorgezogen werden.»

Auf ihrer Webseite steht folgendes:

«Wir sind eine sucht- und milieutherapeutische Einrichtung mit angeschlossener Aussenwohngruppe im Zürcher Oberland. Wir zeichnen uns durch langjährige Erfahrung aus.»

Das ganze Team besteht aus gut ausgebildeten Pädagogen und nirgends ist eine Verbindung zu Scientology zu sehen. Weiss dieses Suchttherapie-Zentrum, von wem sie finanziell unterstützt wird? Oder werden sie in der Regel nach den Abklärungen vom Sozialamt der Gemeinde finanziell unterstützt?

Unter der Rubrik «Spenden» findet man diese Infos:

«Das N. finanziert sich in erster Linie über die Taggelder der Klientel. Um eine ausgeglichene Rechnung zu erreichen, sind wir auf eine gute Auslastung der Therapieplätze angewiesen. Da wir als kleine, sozialtherapeutische und abstinenzgestützte Einrichtung auf keiner Spitalliste sind, leistet die Krankenkasse keine Beiträge. Die Taggelder sind deshalb von der Wohnsitzgemeinde des Klienten bzw. der Klientin zu entrichten. Diese leistet vor dem Eintritt eine Kostengutsprache. Ergänzend dazu entrichtet das Kantonale Sozialamt Betriebsbeiträge in bescheidenerem Umfang. Ist die Wohnsitzgemeinde klein und das Sozialhilfebudget bereits strapaziert, kann es trotz der Indikation und der Motivation für die Behandlung zu einem ablehnenden Entscheid kommen. Stattdessen wird eine Therapie bei einer Klinik empfohlen, weil diese von der Krankenkasse und dem Kanton finanziert wird. Dieser Systemfehler führt dazu, dass nicht allen Suchtbetroffenen die passgenaue Behandlung angeboten wird. Uns erschwert dieser Umstand das Erreichen einer vollen Auslastung. Allzu oft stehen wir, die suchtbetroffene Person und deren Angehörige nach einer langen und aufwändigen Abklärungsphase mit leeren Händen und der Erkenntnis da, in welchem Mass wir gegenüber der stationären Suchtmedizin benachteiligt sind.»

Handelt es sich hier vielleicht um einen Ersatz von Narconon oder ist dies einfach nur ein Verein, welcher durch das Thema Drogen in Verbindung mit Scientology gekommen ist? Wir wissen es nicht.

Nach all diesen Informationen und der abgeänderten Aussage: «Alle Wege führen nach Bern» fühlen wir uns etwa so:

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