
Die so «hilfsbereiten», «grosszügigen» und mit angeblich «heilenden Händen» bestückten gelben Männchen von Scientology, die Volunteer Ministers, auch Ehrenamtliche Geistliche genannt, tauchen bei Katastrophen aber vor allem bei fast jeder Naturkatastrophe oder in armen Ländern auf. Meistens ist es nur eine kleinere Gruppe von Scientologen, es kann jedoch auch eine ganze Heerschar sein, welche an die so zerstörten und betroffenen Orten abkommandiert werden, um Pluspunkte für Scientology zu sammeln und der Welt zu zeigen, dass ihre Absichten doch gütig, hilfsbereit, warmherzig, liebevoll und einfach nur menschenfreundlich sind.
Die Volunteer Ministers sind für alle da und haben immer die Lösung für sämtliche Probleme, sei es nach Tornados, Hurricanes, Überschwemmungen, Erdbeben oder wenn sie Armen unter die Arme greifen. Auch sind sie absolute Experten in einer Pandemie und aktuell leider auch in Kriegsgebieten oder zumindest in angrenzenden Ländern. Sie «helfen» immer und überall und Scientology kann nicht verstehen, dass es Aussenstehende gibt, die diese Tarnorganisation kritisch betrachtet und über sie negativ berichtet.
Wikipedia erklärt sehr gut, was die Absichten der Volunteer Ministers sind, zeigt Reaktionen auf ihre verschiedenen Hilfsangebote auf und was die Absichten von L. Ron Hubbard waren, als er dieses Programm in den 70er Jahren auf die Beine gestellt hat:
«Die Scientology-Kirche sagt, dass das Programm „die einzigen wirksamen Schritte darstellt, um die Verschlechterung der Welt aufzuhalten und umzukehren“, aber Kritiker argumentieren, dass Scientology das Programm nutzt, um positive Medienaufmerksamkeit zu erlangen und neue Mitglieder zu rekrutieren (innerhalb Scientology bekannt als „rohes Fleisch“).
Anmerkung FASA:
Sofort sind sie da, die Gutmenschen von Scientology und es ist schon fast bemerkenswert, dass das Programm selbstverständlich «die einzigen wirksamen Schritte darstellen» sollen. Auch die von uns viel erwähnte Umkehr zeigt sich hier wunderbar: Laut L. Ron Hubbard will er nicht nur alles Negative stoppen, sondern auch noch umkehren. Dabei verursacht gerade Scientology so viel Leid auf der ganzen Welt und zerstört Menschen anstelle ihnen zu helfen.
Weiter geht’s mit dem Wikipedia Artikel:
Ehrenamtliche Geistliche wurden häufig an die Schauplätze größerer Katastrophen geschickt, wo sie Scientology-Broschüren verteilen und vorgeben, Schmerzen zu heilen oder zu lindern, indem sie Scientology-Techniken wie „Locationals“, „Nerve Assists“ und „Touch Assists“ verwenden.

Ehrenamtliche Geistliche wurden nach dem Tsunami im Dezember 2004 an den Ort der Hilfsmassnahmen in Südostasien und zu Londoner U-Bahn-Stationen entsandt, die bei den Bombenanschlägen vom 7. Juli 2005 in London angegriffen wurden. Achthundert wurden nach dem Hurrikan Katrina nach New Orleans und an die Golfküste geschickt. Im Jahr 2012 verbreitete sich die Nachricht, dass Ehrenamtliche Geistliche in Vietnam Menschen, die Agent Orange ausgesetzt waren, Reinigungsläufe zur Verfügung stellten; Ärzte und Forscher kritisierten die Behandlungen mit Agent Orange als „unwissenschaftlich und unbewiesen“ und sagten, dass sie „schädlich sein könnten“.
Anmerkung FASA:
Falls tatsächlich wahr ist, was Wikipedia erwähnt, und davon gehen wir aus, ist es einfach nur ein blanker Horror und zeigt wie unverfroren, kaltschnäuzig alles unter dem Deckmantel der Ehrenamtlichen Geistlichen läuft. Und wir müssen kurz konkreter auf diese «Reinigungsläufe» eingehen, welche auch am 7. November 2019 in der NZZ ein Thema waren: Scientology Aussteigerin kämpft mit Aktivisten gegen die Kirche:
Purification Rundown (sh. o.e. Wikipedia Link Reinigungsläufe)
«Der Purification Rundown, auch bekannt als Purif oder Hubbard-Methode, ist ein umstrittenes Entgiftungsprogramm, das Hitzeeinwirkung von bis zu 5 Stunden pro Tag beinhaltet und länger als 4 Wochen sein kann. Es ist bekannt, dass es Hitzschlag Schäden verursacht, zu denen Hirnverletzungen, Herzprobleme, Organversagen und Tod gehören. 5000 mg Niacin-Dosen verursachen auch Leberschäden. Es wurde vom Gründer der Scientology, L. Ron Hubbard, entwickelt und von der Scientology Kirche als Einführungsgottesdienst verwendet. Scientologen betrachten es als den einzigen wirksamen Weg, um mit den langfristigen Auswirkungen von Drogenmissbrauch oder toxischer Exposition umzugehen. Es bildet die Grundlage für Drogenrehabilitations- und Entgiftungsprogramme, die von kirchlichen Gruppen wie Narconon, Criminon, Second Chance, und der International Academy of Detoxification Specialists betrieben werden. Das Programm kombiniert Bewegung, Nahrungsergänzungsmittel und lange Aufenthalte in einer Sauna (bis zu fünf Stunden pro Tag für fünf Wochen). Es wird je nach Kontext unterschiedlich als religiös oder säkular, medizinisch oder rein spirituell beworben.
Nicht nur haben Ehrenamtliche Geistliche Hilfskräften nach den Anschlägen vom 11. September in New York Hilfe geleistet, sie haben auch in Mississippi, Alabama und Louisiana nach den Hurrikanen Katrina und Rita, dem Erdbeben in Haiti 2010, der Überschwemmung in Pakistan 2010, dem Erdbeben in Fukushima 2011 und den Überschwemmungen im Mai 2014 in Bosnien gearbeitet.»

Auf der Seite von Mike Rinder’s Blog schreibt Natasha Boris unverblümt in ihrem Artikel «Das Gute, das Schlechte und das Hässliche – Teil 5 / Dagegen kann etwas getan werden» u.a. betr. den Oklahoma-Tornados folgendes:
«Die Tatsache, dass die Kirche und die IAS Katastrophen wie diese als Gelegenheit nutzen, um Geld zu SAMMELN, das NICHT DANN AUSGEGEBEN wird, und dass sie in ihren Hochglanzmagazinen und übertriebenen Veranstaltungen fälschlicherweise dafür werben, dass „etwas dagegen getan wurde“, ist mehr als ein Witz, es ist ein Betrug und eine Abzocke.
Sie sollten für das Geld, das sie sammeln, zur Rechenschaft gezogen werden. Obwohl praktisch NICHTS für die Opfer der Tornados in Oklahoma City von der IAS getan wurde, MUSSTEN sie etwas in ihre Werbematerialien schreiben, um so zu tun, als ob sie es getan hätten, sonst würden alle, die ihnen Geld gegeben haben (was zu einer akzeptablen Sache geworden ist – geben Sie uns Geld und Sie sind jetzt ein „großer Humanist“ – Sie müssen keinen anderen Finger heben, als Ihre Kreditkarte zu zücken) offen in Frage stellen, was geschah.
Jeder Dollar, den die IAS „FÜR DIE OKLAHOMA RELIEF EFFORT“ sammelte, der NICHT für die Oklahoma-Hilfe ausgegeben wurde, war ein weiterer Betrug.»
Besser beschreiben kann man die vorgeschobenen Hilfsaktionen der Volunteer Ministers nicht.
Ein weiteres Beispiel auf der Seite von Stefani Hutchison www.azhlynnes.blog (veröffentlicht am 12. Januar 2022) zeigt auch hier sehr schön, dass Scientology die Ehrenamtlichen Geistlichen vorschiebt und sie überall als tolle Helfer darstellt:
«Am 2. Januar 2022 zerriss ein Feuer den Parlamentskomplex in Kapstadt, Südafrika, und zerstörte einige der historischen Gebäude. Laut einer dramatischen Nacherzählung des Ereignisses auf Facebook durch Ehrenamtliche Scientology Geistliche„halfen sie bei einem großen Feuer im südafrikanischen Parlamentskomplex in Kapstadt“.

Man kann das Thema von Mission Impossible fast hören, wenn die sensationellen Fotos über den Bildschirm blitzen.
Unglaublicherweise betraten untrainierte Zivilisten die Gefahrenzone:„… Rasch versammelten sie sich und gingen in die glühende Hitze, um den tapferen Feuerwehrleuten zu helfen, als sie darum kämpften, das Feuer zu löschen, das im ältesten Flügel des Parlamentskomplexes ausgebrochen war.“
Solche Hingabe und Tapferkeit! Ignoriert man das seltsame mentale Bild von ungeschützten, gelb gekleideten Scientologen, die in das Feuer stürzen und Wasserflaschen an voll geeignete Feuerwehrleute verteilen, während sie gegen Flammen und Rauch kämpfen, staunt man über die humanitäre Selbstlosigkeit.
Nebenbei bemerkt, welche Lebensmittel eignen sich für die Verteilung an vielbeschäftigte Feuerwehrleute während einer Brandstiftung, die droht, einen ganzen Komplex zu zerstören? Man stellt sich hors d’oeuvres vor, die zu klein für die Handschuhe sind, während Sandwiches etwas lässig wirken, aber wir schweifen ab.
Im Namen der Klarheit haben wir uns an die Feuerwehr von Kapstadt gewandt und gefragt, ob wir ungeschulte Zivilisten in eine Gefahrenzone lassen könnten. Leider scheint es, dass Scientology wieder einmal absichtlich ihre Leser in die Irre führt. Die Gefahr, die Aufregung und das Drama, die sie darstellten… Nie passiert.»
Bei ihren Standaktionen «man kann immer etwas tun» bieten sie kostenlose Tests an oder sie stellen auch Massageliegen auf, um möglichst viele Menschen anzulocken. Ja, die ehrenamtlichen Geistlichen sind quasi Übermenschen: sie sind nicht nur Experten in allen Katastrophengebieten weltweit, sie haben auch für alle Probleme eine Lösung. Sie sind so etwas wie «Heiler». Sei es Kopf-, Rücken-, Gelenk- oder Nackenschmerzen – ein kurzes Handauflegen mit zustimmenden Worten löst einfach ALLE Probleme. Danke Scientology!
Es ist immer wieder erstaunlich, wie Fake News erzählen «in» ist – dies kann leider auch ganz aktuell nachvollzogen werden, wenn man sieht, was für Lügen Putin und sein Apparatschik täglich auftischen, damit die verständlicherweise schlecht und nur durch das Staatsfernsehen unterrichtete Russen den erfundenen und an den Haaren herbeigezogenen Mist tatsächlich Glauben schenken.
Und genau so funktioniert Scientology auch!
Wie treten Volunteer Ministers in der Schweiz auf?
In der Schweiz gibt es ein gutes Beispiel, welches für Scientology ein Rohrkrepierer war. Mit der Tarnung «Man kann immer etwas tun», traten Volunteer Ministers gut gelaunt vor dem Campus der Fachhochschule FHNW in Windisch bei Brugg auf (sh. Leserfoto vom 15. September 2021) mit der Absicht junge Menschen und Akademiker in ihren manipulativen Strudel zu ziehen.

Gut gab es bereits Reklamationen und als wir uns eingeschaltet haben, löste dies einen Polizeieinsatz aus. Jedoch möchten wir erwähnen, dass die Polizei von sich aus entschieden hat, der «faulen» Sache nachzugehen. Da Scientology die Bewilligung für den angeschriebenen Stand «Man kann immer etwas tun» eingegeben hat, hätte er auch mit Scientology angeschrieben werden müssen. Die Konsequenz daraus war, dass die Gemeinde Windisch / Brugg dies nicht korrekt fand und keine weiteren Standaktionen von Scientology bewilligt worden sind. Und um ganz sicher zu gehen, haben wir der Gemeinde sämtliche Tarnorganisationen zugestellt.
Auch in der Broschüre «40 Jahre Scientology Schweiz – wir informieren» sieht man auf dem Titelbild den riesigen Stand der Volunteer Ministers am Bärenplatz in Bern. In dieser 44-seitigen Broschüre zeigt sich Scientology mit ihren Mitgliedern selbstverständlich von der besten Seite. Mehrere dieser Mitarbeiter sind uns persönlich bekannt, aber einer sticht uns besonders in’s Auge.

Ist dieser Herr ein Unschuldslamm? Bei uns ist er bereits bestens bekannt und gemäss Quellen ist er in der Region Basel wegen seiner angeblichen Liebesaffäre sesshaft geworden.
Die Ehrenamtlichen Geistlichen waren auch während der Corona-Pandemie in Basel unterwegs. Natürlich haben wir dank einer Lesermeldung alle über die scheinheiligen ausgeweiteten Aktivitäten informiert, was zu einer Anzeige geführt hat. Wir schmunzeln immer noch darüber, vor allem weil diese Anzeige «an den Haaren» gerissen ist. Da es ein laufendes Verfahren ist, gehen wir jedoch nicht weiter darauf ein.
Hier seht ihr die Volunteer Ministers bei ihrem Einsatz in Basel.

Eigentlich ist Basel-Stadt nicht unser Einsatzgebiet. Aber da wir wie bereits erwähnt am 22. Mai 2020 von einem Leser Fotos erhielten mit der Meldung, dass die Volunteer Minister in Basel unterwegs seien und sich angeblich als Corona-Bekämpfer mit ihren Broschüren «stay well – bleiben sie gesund» ausgegeben haben sollen, haben wir natürlich über diese Grossoffensive berichtet und die Medien eingeschaltet. Tagelang haben wir immer wieder neue Aktionsorte und Meldungen dieser Verteilungsaktion erhalten, u.a. von Ladebesitzern und Restaurants im Baselland. Die Ideal Org Basel war natürlich alles andere begeistert und sie wollten nicht einfach tatenlos zuschauen, wie wir unsere Leser über diese Grossoffensive informiert haben.
Und damit ihr seht, dass diese Grossoffensive nach dem Shutdown im Jahr 2020 nicht nur in Basel stattgefunden hat, hier der Pressebericht von Scientology über die Volunteer Ministers in Zürich und Lausanne. Und Monate später nämlich im August 2021 erhielten wir von einem Leser die Meldung, dass die Volunteer Ministers in Affoltern (ZH) unterwegs seien. Sh. das folgende Leserfoto und unsere Meldung auf Facebook. Was er mit den Broschüren anschliessend gemacht hat, könnt ihr unter den Kommentaren sehen.

Auch der Tagesanzeiger berichtete mit Hugo Stamm im Mai 2007 über diese Missionierungs-Masche in der Stadt Zürich wie folgt:
«Die Menschenfischer der Scientology-Sekte nähern sich den Passanten auf Samtpfoten. Sie nennen sich ehrenamtliche Geistliche und sprechen die Leute mit einem gewinnenden Lächeln an. Die gewitzten Missionare laden die Leute manchmal zu einer Art Massage ins gelbe Zelt, um sie angeblich von Stress zu befreien. Dass die Passanten auf dem Schragen der Scientologen gelandet sind, erfahren sie frühestens beim Gespräch mit ihrem «Masseur». Den Schriftzug Scientology sucht man vergeblich.»
Bis heute hat sich in der Stadt Zürich betreffend Standbewilligungen nichts geändert. Nicht aber in Basel, wo man Scientology seit 2 Jahren nicht mehr auf öffentlichem Grund auffinden kann (ausser vor ihren eigenen Gebäuden).
Fazit:
Scientology möchte mit ihren Tarnorganisationen gute Absichten erkennen lassen. Wir zweifeln jedoch daran und fragen uns, ob Scientology Betroffene, Opfer und schwer traumatisierte Menschen ausnützt? Und dies tatsächlich nur, um verängstigte, verunsicherte und alleine gelassene Menschen in die in unseren Augen gefährlichste Psychosekte der Welt hineinzuziehen?
Haltet bitte eure Augen offen und wenn ihr von diesen «gelben Männchen / Frauchen» angesprochen werdet, schaut bitte nicht einfach zu. Helft euch, unterstützt und warnt euch tatkräftig gegenseitig – natürlich friedlich.
Gerne dürft ihr einen solchen Vorfall direkt der Polizei melden – es kostet nichts und verursacht auch keine Probleme. Macht bitte Fotos von diesen Ständen, um Beweismaterial zu haben und wir sind euch dankbar, wenn ihr uns eure Fotos zukommen lässt.
Vor allem jetzt mit dem Ukraine Krieg sind die Volunteer Ministers in ganz Europa unterwegs und wir würden uns nicht wundern, wenn sie auch vor dem Bundesasylzentrum in Zürich oder anderswo auftauchen würden. Denkt daran, es geht den Ehrenamtliche Geistlichen nicht wirklich darum, Menschen helfen zu können, sondern aktiv zu missionieren und darum, neue Mitglieder zu fischen.
Scientologen mögen zwar auch tolle Menschen sein, nicht aber wenn sie im Dienst der zerstörerischen Psychosekte Scientology unterwegs sind. Da schalten und blenden Scientologen ihren logischen Verstand völlig aus und agieren nur noch als manipulierte Marionetten.

2 Kommentare zu „Was wirklich hinter den «Volunteer Ministers – Ehrenamtlichen Geistlichen» von Scientology steckt“