CH: Der «walk of shame» von Scientology am Gedenktag des 9. Novembers (Kristallnacht) hat sehr hohe Wellen geschlagen – bis in’s Ausland!

Nichtsahnend ist die FASA am 9. November 2019 gemütlich nach St. Gallen zu ihrem Einsatz an die Neumarktgasse gefahren – aber dieser Tag sollte uns ewig in Erinnerung bleiben.

Während unserer Schulzeit hat uns unser Geschichtslehrer in der Schweiz erklärt, was an der «Kristallnacht» am 9. November 1938 geschehen ist. Wikipedia schreibt dazu u.a.:

«Die Novemberpogrome 1938 – bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch Reichskristallnacht oder Kristallnacht, Jahrzehnte später Reichspogromnacht genannt – waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im Deutschen Reich.

Dabei wurden zwischen dem 7. und 13. November im ganzen Reichsgebiet mehrere hundert Juden ermordet, mindestens 300 nahmen sich das Leben. Um die 1400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume jüdischer Menschen sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden gestürmt und zerstört. Ab dem 10. November folgten Deportationen jüdischer Menschen in Konzentrationslager. Mindestens 30.000 Menschen wurden dabei interniert, Hunderte starben an den Folgen der mörderischen Haftbedingungen oder wurden hingerichtet.»

Nach 85 Jahren mussten wir vor kurzer Zeit nicht nur einen Terrorangriff auf die israelische Zivilbevölkerung erleben, sondern ein Massaker sondergleichen. Uns fehlen dafür sämtliche Worte und die Juden werden erneut und lautstark auf der ganzen Welt mit antisemitischen Parolen diffamiert.

Selbstverständlich ist das, was wir am 9. November 2019 erlebt haben, nichts im Vergleich zu den o.e. Zeilen. Es geht uns viel mehr darum, viele Politiker und die Schweizer Regierung endlich aufzurütteln, welche immer noch glauben, dass Scientology harmlos oder sogar eine «religiöse Gemeinschaft» ist. Wenn eine Psychoorganisation so einen Tag zum Anlass nimmt, ihre Kritiker mit einem derart schrecklichen Ereignis zu diffamieren, der setzt sich gleich selbst «Schachmatt» und dieses Vorgehen zeigt klar und deutlich, wie die manipulative Sekte tickt.

Im Scientology Fachjargon bezeichnet man dies als «Fair Game» Methoden gegen ihre Gegner und der Geheimdienst OSA, Office of Special Affairs, ist immer zu 100% involviert.

Dieser Nazi-Skandal in St. Gallen hat eine Lawine an Medienberichten ausgelöst und er hat sehr hohe Wellen bis in’s Ausland geschlagen.

Der Blick-Artikel vom 12.11.2019 lautete wie folgt: «Kauft nicht bei Juden-Schild – Scientology beschimpft Gegner in St. Gallen als Nazis» und wir zitieren:

«Die Botschaft hinter dem Bild, so das «Tagblatt»: Wie seinerzeit die Nationalsozialisten mit dem Aufruf zum Boykott der Juden, würden die Fasa Scientology diskriminieren. Das Ehepaar Künzi reagiert entrüstet: «Das ist ein geschmackloser und abscheulicher Vergleich seitens Scientology, weil unsere Aktionen in keinem Verhältnis steht zu den damaligen Gräueltaten der Nazis», sagt Yolanda Sandoval Künzi zu BLICK.

Auch für einen Passanten ging Scientology damit zu weit. Er benachrichtigte die Stadtpolizei St. Gallen, die daraufhin in der Altstadt intervenierte. «Vor Ort konnten wir das besagte Plakat feststellen. Aktuell laufen bezüglich einer Anzeigeerstattung noch Abklärungen», wird Mediensprecher Dionys Widmer zitiert.

Der Scientologe, der das Schild zeigte, habe es nach dem Eintreffen der Stadtpolizei weggelegt und sei verschwunden, so das Tagblatt weiter.»

Für diesen Scientology Auftritt gab es seitens der Kantonpolizei St. Gallen eine Anzeige gegen dem Scientologen Kurt W. und die Sekte in Zürich, aber die Staatsanwaltschaft St. Gallen sah diesen öffentlichen antisemitischen Angriff nicht als Straftat und sprach ein paar Wochen später eine Nichtanhandnahmeverfügung aus. Wir glauben kaum, dass dieses unsägliche Scientology Verhalten heute im Jahr 2023 unbestraft bleiben würde.

Scientologen bezeichnen ihre Gegner nicht umsonst als «Freiwild». Der Sprecher der Scientologen Schweiz (wurde er eigentlich degradiert?), Jürg Stettler, hat ja diesen Ausdruck und die o. e. Methode vor dem Gericht verleugnet. Hier die Erklärung aus dem Jahr 1998 von Christoph und Martina Minhoff im Auftrag von Hamburg:

«Die zum Freiwild werden

Daß interne, aber gerade auch externe Kritiker massiv verfolgt werden, um Kritik zum Verstummen zu bringen, und daß dies auf der Grundlage von Hubbardschen Richtlinien geschieht, belegt unter anderem die berüchtigte „Fair Game Policy“. „Fair Game“ bedeutet Freiwild. Die „Fair Game“-Regel erklärt Gegner der Scientology de facto für vogelfrei. Mit dieser Anweisung eröffnete Hubbard die Jagd auf ScientologyKritiker: „Eine Person, die in den Ethik-Zustand des Feindes zurückgestuft worden ist, gilt als vogelfrei: Man darf ihr Eigentum abnehmen, sie in jeder Weise verletzen, ohne daß man von einem Scientologen bestraft wird. MAN DARF IHR STREICHE SPIELEN, SIE VERKLAGEN, SIE BELÜGEN ODER VERNICHTEN.“ Diese „Freiwild-Erklärung“ ist seit Jahren in der Diskussion. Die Scientologen behaupten, die „Fair Game Policy“ sei schon lange nicht mehr gültig. Theoretisch haben sie recht. Die umstrittene Vorschrift wurde 1968 durch eine Anweisung Hubbards aufgehoben. Im HCO Policy Letter vom 21. Oktober 1968 heißt es: „Die Praxis, Leute zu Freiwild zu erklären, wird eingestellt. Fair Game darf in keiner Ethikanweisung erscheinen. Es verursacht schlechte Öffentlichkeitswirkung. Dieser Richtlinienbrief setzt keine Richtlinie über die Behandlung oder Handhabung von, unterdrückerischen Personen‘ außer Kraft.“ Daß diese Richtlinie auch inhaltlich nicht mehr gilt, daran besteht begründeter Zweifel. So stellte die Münchener Staatsanwaltschaft fest: „Obwohl die sogenannte Fair Game Policy vom 7. März 1965, durch die die Gegner für quasi vogelfrei erklärt worden waren, aufgehoben ist, hat sich an der Praxis der Einschüchterung und Verfolgung von Gegnern, wie das in der Organisationszentrale in München gefundene Arbeitspapier des Department 20 209 und die hiernach durchgeführten Aktionen gezeigt haben, im Wesentlichen nichts geändert. Auch vor Amtsanmaßungen schrecken die Mitglieder der Organisation nicht zurück, um ihre Gegner einzuschüchtern.“»

Zum Thema «Nazivergleich von Scientology» erschienen schon in der Vergangenheit diverse Medienberichte wie:

Wir beenden unseren Blogbeitrag über Antisemitismus in der Sekte Scientology mit dem Kurzvideo unseres Einsatzes in St. Gallen, am 9. November 2019.

Scientology zerstört Familien und Menschen!

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