Der heutige Artikel in der Volksstimme beginnt auf der Titelseite mit: «Gericht spricht beklagtes Paar aus dem Baselbiet frei». Auf Seite 3 geht es so weiter «Ehepaar vom Vorwurf der üblen Nachrede freigesprochen» (nur mit Abo zu lesen).
«Während der Corona-Zeit hatte ein Ehepaar aus Rünenberg davor gewarnt, dass sich Anhänger der Scientology-Kirche angeblich als Beauftragte des Bundesamts für Gesundheit ausgeben würden. Die Scientologen klagten deshalb auf üble Nachrede – und verloren vor dem Gericht in Basel.»
Ein Dank gehört dem mutigen Journalisten, Thomas Immoos, welcher während dem Entlastungsbeweisverfahren am Basler Strafgericht anwesend war. Trotz allem müssen wir drei Punkte im Artikel richtigstellen.
- Wir haben in unserem Facebook Beitrag nicht darauf hingewiesen, «dass die Scientologen die Verunsicherung der Bevölkerung für ihre Zwecke ausgenutzt hätten». An der Verhandlung haben wir lediglich erwähnt, dass in der Corona-Zeit generell eine grosse Verunsicherung existiert hat und es für uns wichtig war, dass korrekt informiert wird.
- Es haben sich mehrere Personen (Laden- und Restaurantbesitzer) bei uns gemeldet –nicht dabei war jedoch die erwähnte Geschäftsfrau. Die zahlreichen Leser-Meldungen konnten wir durch internationale Medienberichte bestätigen, u.a. Medienberichte aus Australien, Neuseeland, China und den USA.
- Unsere Anwältin hat nicht aus dem Dianetik-Buch zitiert, sondern aus dem «Scientology Ethik-Buch».
Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz zum Thema Ethik:
«Ethik – Definition Scientology
„Ethik hat den Zweck, Gegenabsichten aus der Umgebung zu entfernen. (…). Mit der Ethik haben wir also ein System, um die Gegenanstrengungen zu entfernen, die sich den Vorwärtsstrebenden entgegensetzen (…).“ (aus: Erweitertes Verwaltungsglossar, Kopenhagen 1988, S. 32).
Analyse
Für Scientology bedeutet Ethik das blinde Befolgen aller Anweisungen und Befehle der Organisation und somit totalen Gehorsam und manipulatorische Umerziehung. Ethik als Theorie des guten sittlich-moralischen Handelns erklärte Hubbard für obsolet.
Ethik-Maßnahmen
Die präzise Befolgung der Ethik-Richtlinien, d.h. der scientologischen Verhaltensvorschriften wird in der SO durch Androhung und Vollzug ungewöhnlich harter Erziehungsmaßnahmen erzwungen. Die Sanktionen werden mittels schriftlicher Ethik-Befehle festgesetzt.»
Diese Klarstellungen sind uns sehr wichtig. Weiter möchten wir erwähnen, dass es bei einer Anzeige wegen «übler Nachrede» extrem schwierig ist zu beweisen, dass man unschuldig ist. Deshalb ist dieser Freispruch noch viel mehr wert. Und zudem halten wir folgendes fest: falls wir verurteilt worden wären, wäre es lediglich eine «einfache üble Nachrede» gewesen und nicht eine «mehrfache üble Nachrede».
Für diejenigen, die sich noch einmal einen Überblick über diese wegweisenden Geschehnisse informieren möchten, listen wir hier nochmals unsere Berichte / Links auf:
- Scientology vs FASA – Freispruch vor dem Basler Strafgericht
- SCIENTOLOGY Pressesprecher und OSA Chef SCHWEIZ vor Gericht beim Lügen ertappt
- Internationale Berichterstattung: Scientology-Klage geht nach hinten los: Schweizer Gericht entscheidet in Verleumdungsklage, nachdem Scientology (hier als „die Kirche“ erwähnt) ohne Anwälte auftaucht
Wir haben vor dem Gericht in aller Deutlichkeit klar gemacht, dass weitere Beleidigungen von Scientologen sei es persönlich, in Medien oder in den social medias nicht mehr von uns akzeptiert werden (dies gilt selbstverständlich auch für Lügen, wie die o.e. «Windel-Lüge»). Bis anhin wollten wir kein Gericht und Staatsanwaltschaft mit solchen Dingen «belästigen», nun ist das Fass jedoch übergelaufen.
Nachstehend hier der heutige Artikel in der Volksstimme:
Anti Scientology Blog 