DE – NRW: Wie ein grosses Chemie Unternehmen Scientology auf den Leim geht

Vielleicht erinnert ihr euch an unseren Blogbeitrag vom 4. Januar 2023 mit dem Titel «DE: Die Tarnung von hochrangigen Scientologen mit einem humanitären Projekt im Raum Stuttgart».

In diesem Beitrag ging es um die «so generöse Hilfestellung von hochrangigen Scientologen» (Ironie off), welche die Menschen in der Aussenwelt mit ihrer Webseite „News4mankind“ und diversen Angeboten unterstützen wollen.

Der Geschäftsführer dieser Webseite ist der hochrangige Scientologe Ralf G., welcher seit Jahren in Clearwater (Florida) ansässig ist und von dort alle seine Geschäfte abwickelt. Jetzt haben wir ein paar Seiten von ihm entdeckt wie z.B.:

ist-hasch-eine-droge.de, bin-ich-unsterblich.de, tipps-selbstaendig-machen.de, burnout-schnelltest.de, ehekrise-meistern.de, tipps-gluecklich-werden.de

Ralf G. muss sich in Clearwater anscheinend sehr wohl fühlen und sein Geist sprudelt nur so von Ideen. Auch hat er eine neue Webseite mit dem Namen «videos.meine-rechte-als-mensch.de» auf den Markt gebracht und wirbt auf seinem eigenen Blog.

Das Konzept dieser oben erwähnte Seite:

8 geschickt getarnte Webseiten, und nach kurzer Zeit poppt ein Scientology-200-Fragen-Test auf und die Daten wandern zum Scientologen Ralf G. nach Clearwater.

Was passiert nun, wenn jemand auf diese bewusste Verschleierungstaktik oder auf eine seiner Webseiten hereinfällt?

Nun, genau das ist einem grossen Chemie-Unternehmen in Nordrhein-Westfallen passiert. Auf ihrer Webseite mit 3 Standorten verlinkt sie unter 360-Grad-Blick explizit eine scientologische Webseite und sie machen auf Gefahrenquellen im Arbeitsalltag aufmerksam, insbesondere erwähnen sie Burnout-Probleme.

Dieses eigentlich vorbildliche Vorgehen eines Unternehmens für ihre Mitarbeiter prangen wir in keiner Weise an, sondern es zeigt auf, wie schnell man unwissend in die Scientology-Falle hereingeraten kann.

Nachstehend erwähnen wir einige Zitate von ihrer Webseite

«360-Grad-Blick für Gefahrenstellen:

In unserem Suchbild können Sie einigen Gefahrenquellen auf die Spur kommen – ganz gefahrlos vom Schreibtisch aus. Im echten Leben dagegen ist es besser, mögliche Gefahren gar nicht erst entstehen zu lassen. Eine gesteigerte Aufmerksamkeit kann dabei helfen. Aufgenommen wurde unser 360-Grad-Foto in B., Szenarien wie dieses könnten jedoch auch in Werkstätten im C. vorkommen.

Schließlich können bei der Arbeit mit elektrischen Maschinen gefährliche Situationen entstehen. Wer nicht die gebotene Sorgfalt walten lässt, riskiert ernste Verletzungen, für sich oder für andere. Mit unserer Kampagne möchten wir nachdrücklich für Sicherheit am Arbeitsplatz werben.

Unternehmen Sie mit uns einen virtuellen Rundgang durch unsere Beispielwerkstatt. Unterwegs werden Sie auf einige Gefahrenquellen stoßen. Können Sie alle finden? Der Mauszeiger lässt Sie wissen, wenn Sie richtig liegen. Für einen genaueren Blick können Sie per Mausrad oder Befehlsleiste am unteren Ende des Bildes rein- und rauszoomen. Dort finden Sie auch Knöpfe, mit denen sich das Foto drehen und der Vollbildmodus aufrufen lässt.»

Scrollt man runter und tippt man auf den Link «Ursache & Prävention», springt man automatisch auf die Quellen «burnout-schnelltest.de».

Oder dieser Beitrag auf der Webseite:

«Bitte herhören: Expert*innen-Gespräch zum Thema Achtsamkeit

Achtsamkeit kann unsere Gesundheit, die Sicherheit am Arbeitsplatz sowie den Schutz unserer Umwelt verbessern. In unserem Audiobeitrag erklären wir, was wir durch eine bewusstere Wahrnehmung erzielen können, was Achtsamkeit im Zusammenhang mit Stress leisten kann und welcher Denkfehler oftmals in Bezug auf Multitasking vorliegt. Am Ende lädt eine Meditationsübung zum Mitmachen ein.

Viele Situationen aus unserem (Arbeits-)Alltag bezeichnen wir allgemeinhin als Stress. Doch was ist das eigentlich konkret – Stress? Wie entsteht er, wo begegnet er uns und was löst er in unserem Körper aus? Und wie kann Achtsamkeit helfen, Stress und die Auswirkungen auf Wahrnehmung, Erleben und Handeln zu begegnen? Diesen und weiteren Fragen widmen sich Dr. Anne-Lena G. und Dr. Jörg H. in diesem Audiobeitrag von Responsible Care.

Stress: Vorsicht vor dem Tunnelblick

In der Abteilung «Gesunde Arbeitswelt» bieten Arbeits- und Organisationspsychologin G. und der psychologische Psychotherapeut H. Beratungsleistungen an, von sozialen Themen bis hin zu organisationalen Fragen rund um die Gesundheit. Im Gespräch beleuchten sie verschiedene Phänomene, wie den berüchtigten Tunnelblick in Stressmomenten. „Grundsätzlich ist Stress für die meisten Jobs im XX ein Risiko“, meint H. und gibt konkrete Beispiele dafür, welche negativen Folgen Stress und eine eingeschränkte Wahrnehmung haben kann – insbesondere bei sicherheitsrelevanten Aspekten.

Was Achtsamkeit leisten kann

Positiv dagegen beurteilt er die Wirkung von Achtsamkeit. Dahinter verbirgt sich das Bestreben, dem aktuellen Moment die größtmögliche Aufmerksamkeit zu schenken, was im XX-Umfeld von enormer Bedeutung ist. Hilft Achtsamkeit auch gegen Stress? Hören Sie sich die Meinung unserer beiden Experten dazu an. Im Beitrag führt H. aus, was Achtsamkeit zum Ziel hat, auf welchem Weg sie dennoch zum Stressabbau beitragen kann und wie sie uns im Betrieb zugutekommt.

Schneller und effizienter durch Multitasking?

Einen wirkungsvollen Schutz kann Achtsamkeit speziell beim Thema Multitasking bilden. „Gerade im Stress versucht man, verschiedene Aufgaben mit Multitasking zu bekämpfen“, weiß die Psychologin. Diesem Vorgehen liegt jedoch ein Denkfehler zu Grunde. Mehr noch: Multitasking kann schnell zum Problem für die Arbeitssicherheit werden, wie G. praxisnah ausführt.

Zum Mitmachen: Achtsamkeit durch Atembeobachtung

Zum Abschluss des Beitrags bieten wir eine Atemübung zum Mitmachen als Download an. Wer sie ausprobieren möchte, sollte sich, gerade am Anfang, einen ruhigen Rückzugsort suchen – weit weg von Stress, Tunnelblick und Multitasking. Viel Spaß mit unserem Audiobeitrag!»

Hier das gleiche Bild wie oben. Geht man auf den Link «Achtsamkeit: Ursachen & Prävention» springt man auch hier direkt zur Quelle von Scientology und Ralf G. mit seiner Webseite «burnout-schnelltest.de».

Weiss die Firma eigentlich, dass Ralf G. Scientologe ist? Die eigentliche Absicht, ihren Angestellten zu helfen, ist ja OK aber haben sie überhaupt ein bisschen recherchiert, wer hinter alledem steckt? Die Idee, ihre Mitarbeiter in Achtsamkeit zu schulen, ist im 21. Jahrhundert vorbildlich und dies findet man nicht in jedem Unternehmen wieder, aber gleich in den Fängen von Scientology zu landen, ist alles anders als lobenswert. Und so werden die Mitarbeiter erst noch gefährdet. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht!

Wir raten allen an, sich im grossen Weltall des Internets ein wenig zu informieren, bevor man einen Kurs belegt, einen Coach (auf)sucht etc. Klar, nicht immer findet man etwas auf den ersten Blick, aber es lohnt sich manchmal, 20 – 30 Minuten Zeit zu investieren für die eigene Recherche.

Denkt daran:

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